200.000 Liter Sprit für die Ukraine - jedoch nicht vom Bundesheer
Für das Image des neutralen Österreich war diese Planänderung sicher gut: Nicht das Bundesheer, sondern ein Privatunternehmen liefert die 200.000 Liter Treibstoff an die ukrainische Regierung. Ob damit nur Rettungsautos betankt werden, wissen wir nicht.
Österreichs türkis-grüne Bundesregierung lotet den Begriff Neutralität aktuell ziemlich im Grenzbereich aus: Wie berichtet, hat die Koalition beschlossen, den überfallenen ukrainischen Verteidigern Treibstoff zu schicken. Anfangs war von 100.000 Liter Sprit die Rede, jetzt sind es auf einmal 200.000 Liter, die von Österreich in die Ukraine geliefert werden sollen.
Bei einem aktuellen Spritpreis von knapp zwei Euro ist diese Hilfslieferung 400.000 Euro wert. Und natürlich muss auch noch der Transport bezahlt werden, den nun ein privates Unternehmen übernommen hat.
Sprit-Hilfe für Ukraine: Bundesheer zeigte nicht wirklich viel Begeisterung
In der Armee-Führung herrschte nämlich die Um- und Weitsicht, dass “sicher nicht” das Bundesheer diesen Sprit-Transport an die ukrainische Grenze durchführen soll: Mehrere Tankwägen in Tarnanstrich mit Treibstoff aus Österreich am Weg zu einem Kriegsschauplatz – das wäre von der russischen Aufklärung vielleicht nicht ganz so positiv registriert worden.
Auch jetzt sollen führende Offiziere im Verteidigungsministerium noch immer Bedenken haben, dass diese Sprit-Spende Österreichs wirklich der beste Einfall der Bundesregierung war. Zitat eines hochrangigen Offiziers: “Wir wissen doch alle nicht, was die Ukrainer damit machen – ob sie wirklich Rettungsautos oder doch Armeefahrzeuge betanken, wird uns doch nicht gesagt werden.”
Ankunft an der polnisch-ukrainischen Grenze
Aufgrund der auffallenden geringen Begeisterung der Bundesheer-Führung für diese Sprit-Lieferung an die ukrainische Regierung wickelt jetzt auch das Innenministerium das ganze Projekt ab: So wurden die 200.000 Liter Treibstoff ganz offiziell im Großhandel bestellt, und eine private Firma übernimmt nun den Transport der gewaltigen Menge an Sprit bis zur ukrainischen Grenze.
Dort soll der Treibstoff in die Tankwagen eines ukrainischen Unternehmens umgepumpt werden. Ob sich dann noch länger verfolgen lässt, wer dann wirklich den von österreichischen Steuerzahlern finanzierten Treibstoff genutzt hat, ist wohl etwas unwahrscheinlich.
Morgen, Mittwoch, sollen die Tanklastwagen mit dem Sprit aus Wien bereits an der polnisch-ukrainischen Grenze ankommen.
Ältere T-72-Kampfpanzer, die auch noch in der ukrainischen Armee in Verwendung sind, haben einen Kraftstoffverbrauch von 240 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Im Gelände kann der Kraftsstoffverbrauch auf 800 Liter ansteigen.
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