Alarm: Energiekrise gefährdet Behandlung von Krebs-Patienten
Längere Wartezeiten, Terminverschiebungen – darauf müssen sich Patienten in nächster Zukunft einstellen. Nuklearmediziner warnen vor drohenden Engpässen bei der Versorgung mit sogenannten Radionukliden, die auch bei der Diagnostik vieler Krebsarten eingesetzt werden.
In nur sechs Forschungsreaktoren weltweit werden diese Radionukliden hergestellt. Einer davon, nämlich der in der belgischen Stadt Mol fällt derzeit aus, die übrigen Reaktoren in Europa werden gewartet. Für Patienten könnte das dramatisch werden. Neue Reaktoren in Europa? Wegen der Energiekrise unmöglich.
Für die Diagnose wichtig
Die Bedeutung für die Nuklearmedizin und damit für die Patientenversorgung ist groß. Radionukliden werden unter anderem bei der Diagnostik vieler Krebsarten eingesetzt, etwa um Metastasen auszuschließen oder nachzuweisen. Auch bei der Untersuchung von Organen wie Schilddrüse, Lunge, Niere, Galle oder Leber und bei der Diagnose von Alzheimer, Herzerkrankungen, Schlaganfällen oder Thrombosen spielen sie eine Rolle, berichtet das “RND”.
Energiekrise macht neue Reaktoren in Europa unmöglich
Nun sollen die Reaktoren in Australien und Südafrika mehr arbeiten. Es wäre im Sinn der medizinischen Versorgung dringend notwendig, eine weitere Anlage in Betrieb zu nehmen, meinen Experten. Doch aufgrund der vorherrschenden Energiekrise ist das derzeit unmöglich.
Kommentare