Angst vor Blackout-Lockdowns: Wiener Gesundheitsverbund erklärt die Passierscheine
Für viel Wirbel sorgte der eXXpress-Bericht über Passierscheine, mit denen in Wien die Angst vor einer Blackout-Ausgangssperre geschürt wird. Pfleger und Ärzte sollen mit den Zetteln im Falle eines Lockdowns ihren Arbeitsplatz aufsuchen können. Der Wiener Gesundheitsverbund erklärt jetzt das Vorgehen auf Nachfrage unserer Redaktion.
In Wien geht die Angst vor einem längeren, einem großflächigen Blackout um. Wie konkret die Sorge mittlerweile ist, zeigt das Auftauchen von Passierscheinen für Spitalsmitarbeitern. Mithilfe dieser Zettel sollen Ärzte und Pfleger auch im Falle einer Ausgangssperre ihr Haus verlassen dürfen. Der Umkehrschluss ist hier brisant – schließlich bedeutet das, dass man seitens der Stadt Wien damit rechnet, den Rest der Bevölkerung im Falle eines Stromausfalls in den Lockdown zu schicken!
Spital muss funktionsfähig bleiben
Diese Passierscheine seien Teil des normalen Prozederes im Rahmen des Krisenmanagements der Stadt Wien und des Wiener Gesundheitsverbundes, heißt es gegenüber dem eXXpress aus der Generaldirektion des Wiener Gesundheitsverbunds. Und weiter: “Wir als Spital sind Teil der kritischen Infrastruktur und müssen zu jeder Zeit funktionsfähig bleiben. Analog zur Covid-Pandemie erhalten Mitarbeiter Bestätigungen, die es ihnen auch im Falle eines Lockdowns erlauben, ihren Arbeitsplatz aufzusuchen”.
Spital muss funktionsfähig bleiben
Die Stadt Wien habe demnach für Katastrophenereignisse und “komplexen Schadenslagen” ein eigenes Katastrophenmanagement eingerichtet. In solchen Fällen sind es natürlich nicht zuletzt die Spitäler, die besondere Maßnahmen benötigen. Unterschiedliche Blackout-Szenarien habe man durchgedacht. Dabei klingen die Ergebnisse wenig beruhigend: Die getroffenen Vorkehrungen würden der gesetzlich vorgeschriebenen Dauer der Notfallversorgung bei einem Stromausfall entsprechen. Abhängig vom jeweiligen Tankvolumen der vorhandenen Notstromanlagen schwankt das zwischen 24 bis zu 72 Stunden. Keine lange Zeit, für Patienten, die in unseren Krankenhäusern auf stromgetriebene Geräte angewiesen sind.
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