Astronauten im Weltall "wie Brüder und Schwestern" – trotz Ukraine-Krieg
Der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer gab seine erste Pressekonferenz nach der Rückkehr zur Erde. Täglich habe man in der ISS-Raumstation die Nachrichten aus der Ukraine verfolgt. Russische Besatzungsmitglieder sprachen den Krieg direkt an. Anders als auf der Erde herrschte im Weltall Harmonie.
Wenige Tage nach der Rückkehr von seiner ersten Weltraummission auf die Erde berichtete der deutsche Astronaut Matthias Maurer über seine Zeit auf der Internationalen Raumstation ISS. Nachrichten zur Gewalteskalation in der Ukraine und dem Beginn des russischen Angriffskriegs hätten er und seine Astronautenkollegen täglich verfolgt. Die russischen Besatzungsmitglieder hätten das Thema “direkt angesprochen”. Alle Astronauten seien “entsetzt und betroffen” über die Entwicklungen auf der Erde gewesen. “Ich hatte den Luxus, dass ich da oben in einer kleinen Blase leben durfte”, sagte Maurer.
Spannungen zwischen Moskau und russischen Raumfahrtnationen
Auf der ISS hätten die Astronauten “wie Brüder und Schwestern” gelebt. Nicht so auf der Erde: Wegen des Kriegs gibt es erhebliche Spannungen zwischen Moskau und den westlichen Raumfahrtnationen. Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos hatte zuletzt die Zukunft der Station nach Auslaufen des Vertrags 2024 offen gelassen. Die NASA strebt dagegen eine Laufzeit bis 2030 an.
Maurer war am Freitag nach einem halben Jahr auf der ISS auf die Erde zurückgekehrt. Der 52-Jährige landete mit drei US-Kollegen an Bord einer Dragon-Kapsel des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX vor der Küste Floridas im Meer und flog dann an Bord einer Luftwaffenmaschine nach Deutschland. Maurer war der 600. Mensch und der zwölfte Deutsche im All.
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