Aus für Getreide-Export? Putin steigt aus Abkommen aus
Nach den Drohnen-Angriffen auf Schiffe auf der Krim hat Moskau die Teilnahme am Abkommen für Getreide-Exporte ausgesetzt. Im Juli hatten sich die Ukraine und Russland auf den Deal geeinigt. So konnte eine Hungersnot gerade noch verhindert werden.
Russland setzt das von den UNO und der Türkei vermittelte Abkommen mit der Ukraine zum Export von Getreide aus. Das berichtete die russische Agentur Tass am Samstag unter Verweis auf das Verteidigungsministerium in Moskau. In dem Bericht wurde zur Begründung auf Angriffe auf russische Schiffe im Schwarzen Meer verwiesen.
Kiew: Moskau erfindet Angriffe und betreibt Erpressung
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, weil die Sicherheit des für die Getreidetransporte eingerichteten Korridors nicht mehr gewährleistet werden könne, werde das Abkommen ausgesetzt. Die ukrainische Regierung warf Russland in einer ersten Reaktion Erpressung vor. Russland erfinde Angriffe auf eigene Einrichtungen.
Am 22. Juli hatten die Ukraine und Russland in Istanbul ein Abkommen zur Getreideausfuhr unterzeichnet. In der Folge konnten beide Konfliktparteien unter UNO-Führung gemeinsam die Ausfuhr von Getreide überwachen. Die Ukraine zählte vor dem russischen Angriffskrieg zu den wichtigsten Getreideexporteuren der Welt.
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen Antonio Guterres sprach von einer “Einigung für die Welt”. Die Verschiffung von Getreide und Lebensmittelvorräten auf die Weltmärkte könne dazu beitragen, “die globale Versorgungslücke bei Lebensmitteln zu schließen”, und die weltweiten Nahrungsmittelpreise zu stabilisieren. “Es wird den Entwicklungsländern am Rande des Bankrotts und den am meisten gefährdeten Menschen am Rande einer Hungersnot Erleichterung bringen.”
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