Schmid-Chats: Nowak und ORF-Chefredakteur Schrom müssen gehen
Wie die Styria Media Group AG am Montagvormittag bekanntgab, hat sich “Presse”-Chefredakteur Rainer Nowak (50) nach Veröffentlichung brisanter Chats dazu entschieden, zur Seite zu treten und die Vorwürfe in Ruhe prüfen zu lassen. Auch ORF2-Chefredakteur Matthias Schrom (49) zieht sich zurück.
Ausschlaggebend war ein Bericht der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Daraus geht hervor, dass er sich mit Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid bezüglich einer angestrebten Position in der ORF-Chefetage austauschte. Auch liegt eine anonyme Anzeige rund um wohlwollende Berichterstattung und Interventionen vor.
Die Redaktion der Zeitung stehe hinter Nowak, heißt es. “Seine journalistischen Fähigkeiten und Verdienste um das Blatt sind unbestritten”, heißt es. Nowak wolle aber selbst vor seiner Rückkehr alle Vorwürfe aufgeklärt wissen.
Übernehmen wird nun Florian Asamer, bisheriger stellvertretender Chefredakteur der “Presse”. Ob Nowak weiter in der Geschäftsführung tätig bleibt, war vorerst unklar.
Rainer Nowak zieht die Konsequenzen aus seinem Handeln, was Größe zeigt. An dieser Stelle möchte ich sagen: Danke! Ich wurde von ihm gefördert und gefordert - und finde, ich hab mich journalistisch unter ihm gut entwickeln können. Nowak ist ein streitbarer Mensch, ich schätze das
— Anna Thalhammer (@anna_thalhammer) November 7, 2022
Auch ORF2-Chefredakteur Schrom geht
Und auch beim ORF kam es am Montag zu einem Paukenschlag. Auch ORF2-Chefredakteur Matthias Schrom zieht persönliche Konsequenzen. Er geht vorerst auf Urlaub, drang noch während der Redaktionssitzung aus dem Küniglberg hervor. Seine bisherige Stellvertreterin Eva Karabeg übernimmt seine Agenden. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann wolle zudem die ORF-Ethikkommission einsetzen, um einen „noch schärferen“ Wertekodex zu erarbeiten, berichtet die “Krone”. Denn, so Weißmann, „die Glaubwürdigkeit ist unser höchstes Gut“.
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