Chaos an Europas Flughäfen nimmt kein Ende: Streik-Welle weitet sich aus
Für sämtliche Europäer wurde der Start in den Sommer-Urlaub zum Flughafen-Albtraum. Zahlreiche Flugausfälle und Verspätungen sorgen für beispielloses Chaos – und es wird nicht besser. Nun erfasst die Airline-Streikwelle Ryanair und Easyjet.
Ob Athen, London, Madrid, Paris oder in deutschen Flughäfen: Flugausfälle in Serie und Rekordschlangen vor Schaltern prägen das Bild. Sämtliche europäische Länder erleben einen Kollaps der Airports. Nach den beiden Corona-Jahren wollen viele ihre Reisen nachholen, doch es fehlt überall an Mitarbeitern. Und es wird schlimmer.
Weitere Streiks in Spanien – mit weitreichenden Folgen
Mitten im Ferientrubel nimmt die Streikwelle im Flugverkehr im beliebten Urlaubsland Spanien weiter zu. Das Kabinenpersonal der Billigairline Ryanair will im Juli an weiteren zwölf Tagen für bessere Arbeitsbedingungen streiken. Die Ausstände seien für die Tage zwischen dem 12. und dem 15., dem 18. und dem 21. sowie dem 25. und dem 28. Juli angesetzt worden, teilten die zuständigen spanischen Gewerkschaften USO und Sitcpla am Samstag mit.
Von den Ryanair-Streiks sind zahlreiche Flughäfen betroffen: Neben Madrid, Barcelona und Mallorca auch Málaga, Sevilla, Alicante, Valencia, Girona, Ibiza und Santiago de Compostela.
Personal von Konkurrent Easyjet legt Arbeit ebenfalls nieder
Das Kabinenpersonal von Ryanair war in Spanien bereits Ende Juni sowie auch zwischen Donnerstag und Samstag in den Streik getreten. Die irische Fluggesellschaft “hält sich nicht an Gerichtsurteile und Gesetze und geht mit Angst, Zwang und Drohungen gegen ihre Beschäftigten vor”, hieß es von der USO. Arbeitsministerin Yolanda Díaz müsse eingreifen.
Auch das Kabinenpersonal der Konkurrenz-Airline Easyjet legt in Spanien die Arbeit zwischen Ende Juni und Ende Juli an insgesamt neun Tagen nieder – und zwar bereits an diesem Wochenende (zwischen Freitag und Sonntag) sowie zwischen dem 15. und dem 17. und zwischen dem 29. und dem 31. Juli. In Fall der britischen Airline fordert das Kabinenpersonal deutlich höhere Gehälter sowie auch eine Begrenzung der Flugzeiten, wie es sie in anderen Ländern gebe.
Mehrere Flugausfälle am Samstag
Am Samstag fielen wegen der Streiks bis zum Nachmittag in ganz Spanien 15 Flüge aus, zehn Verbindungen von Ryanair und fünf von Easyjet, wie der staatliche Fernsehsender RTVE unter Berufung auf die Behörden berichtete. Zudem sei es zu rund 200 Verspätungen gekommen. Auf Mallorca gab es am Samstag vorerst keine Ausfälle.
Wegen der von der spanischen Gesetzgebung vorgeschriebenen Aufrechterhaltung von sogenannten “Mindestdiensten” bei Streiks darf nur ein (oft relativ kleiner) Teil der Flüge abgesagt werden. Im Falle der Ryanair-Ausstände beschloss das Transportministerium in Madrid zum Beispiel, dass an den Streiktagen je nach Flughafen zwischen 73 Prozent (Alicante und Palma de Mallorca) und 82 Prozent (Ibiza) aller programmierten Flüge absolviert werden müssen.
Kommentare
Meine einzige Sorge ist, daß wiederum der Steuerzahler für die ganze im Komplott von der Politik und Pharma produzierte Misere aufkommen wird.
Ein dramatische Abspeckung des umweltunverträglichsten Verkehrsmittels Flugverkehr wäre schon lange von Nöten.
Europäische Destinationen und Kurzstrecken sowieso sind durch Nachtzugverbindungen zu ersetzen. Darin sind mal die Österreicher federführend erfolgreich. Die Kostenwahrheit des Fernreisens wird so manchen massentouristischen Schwachsinn entbehrlich machen…
Ich könnte mir vorstellen, dass es bei aufgeheizter Stimmung zu Schlägereinen zwischen Streikenden und wartenden Fluggästen kommt. Ich habe auch kein Verständnis für den Zeitpunkt der Streiks, mir kommt das wie Erpressung vor, das “Verhandlungsmittel der Dilettanten und Einfaltspinsel”. Will die Gewerkschaft das wirklich? Denn DAS hat sie dann zu verantworten und muss unter Umständen für Schäden aufkommen, auch körperliche.