Christian Ortner: Na klar, die gierigen Unternehmer sind schuld an der Inflation
Zuerst haben linke Ökonomen und Politiker die Inflationsgefahren bestritten, meint eXXpress-Kolumnist Christian Ortner, und jetzt machen sie auch noch die Falschen zum Sündenbock. Einblicke in eine verrückte Welt.
Dass kluge und erfolgreiche Wirtschaftspolitik nicht eben Kernkompetenz der politischen Linken ist, darf man als allgemein bekannt voraussetzen. Die Mischung aus Schulden, Steuern und Staatseingriffen, die für linke Politik charakteristisch ist, führen stets zu kurzfristigen Scheinerfolgen, die langfristig in gröberen Problemen münden.
So haben uns die in aller Regel politisch links angesiedelten Politiker und Ökonomen, die das endlose Gelddrucken durch die Zentralbanken für eine taugliche Wirtschaftspolitik hielten oder halten, allen Ernstes erklärt, das würde keine Inflation zur Folge haben. Weil bla, bla, bla.
Jetzt beißt die Inflation, die es nicht gibt
Was für ein furchtbarer Unsinn das in Wahrheit ist, merkt heute Jedermann und Jederfrau beim wöchentlichen Einkauf im Supermarkt, bei Anblick der Wohnungsbetriebskosten oder an der Tankstelle, wo Benzin bald teurer sein wird als ein guter Rotwein-Jahrgang.
Das hat natürlich jetzt auch mit dem Krieg zu tun, aber begonnen hat die Mega-Inflation ja schon vor etwa einem Jahr, und da war noch kein Krieg. Denn die Grundlage der heutigen Preisexzesse ist natürlich das viele Geld, das die Notenbanken gedruckt und in Wahrheit gefälscht haben, weil ihm keine realen Werte gegenüberstehen.
Von geradezu unfassbarer Dreistigkeit ist, wie linke Ökonomen, Medienmenschen und Politiker nun versuchen, die Folgen ihrer schädlichen wirtschaftspolitischen Ansichten, nämlich eine brutale Enteignung gerade der sozial Schwächeren, aber auch des Mittestandes, anderen in die Schuhe zu schieben. Ganz nach dem berühmten Motto „Haltet den Dieb“.
Die bizarre Welt der Natascha S.
Ein Prachtbeispiel für diese Unverschämtheit hat uns dieser Tage die linke Politaktivistin Natascha Strobl geliefert. Die Dame, regelmäßig zu Gast im ORF, im „Standard“ oder der deutschen „Zeit“, diagnostizierte auf Twitter zuerst völlig korrekt, was derzeit das Problem ist: „Lebensmittelpreise explodieren, Mietpreise explodieren, Strompreise explodieren, Gaspreise explodieren, Benzinpreise explodieren – ihr könnt es drehen und wenden wie ihr wollt, aber das ist für die Mehrheit ein Problem…“
Das stimmt völlig; dass Frau Strobl verschweigt, dass die von ihrem politischen Milieu stetes bejubelte Gelddrucken eine wesentliche Ursache dieser Malaise ist, geschenkt.
Doch dann kommt`s so richtig knüppeldick. Denn Frau Strobl hat entdeckt, wie Inflation funktioniert: „Das ist…der Profit von Privatunternehmen. Und den sollte man begrenzen.“
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: wenn Unternehmen die Preise erhöhen müssen, weil sie selbst unter extremen Kostensteigerungen leiden, dann erhöht das in dieser kruden Logik ihren Profit, offenbar noch dazu nur wenn sie, wie Frau Strobl befindet, „Privatunternehmen“ sind, und nicht, wenn es um Staatsunternehmen geht.
Der wahre Gewinner der Inflation
Deshalb ist auch nicht Allgemeingut, wer tatsächlich enorm von der Inflation profitiert: der Staat natürlich. Denn steigende Preise bedeuten zwangsläufig steigende (Umsatz-)Steuereinnahmen, in der Folge steigende Löhne und Pensionen steigend Einnahmen aus der Einkommensteuer. Dazu kommt, dass der Wert der enormen Staatschulden weginflationiert wird, zu Lasten etwa jener Pensionskassen, die das Geld der künftigen Rentnergenerationen verwalten.
Diese Profite des Staates zu begrenzen wäre vielleicht einmal wirklich eine ganz schlaue Idee. Wird man aber von Frau Strobl und ihresgleichen eher nicht vernehmen.
Kommentare
Was hat Herr Ortner von “Linken” anderes erwartet? Etwa Hausverstand oder gar Hirn? Letzteres reicht gerade für Plagiate und die Aussetzung von Menschen- und Bürgerrechten ??
Wie immer haben Exxpress-Redakteure recht. Wer soll die neuen Hilfesuchenden bezahlen ? Die Spendenbereitschaft ist exorbitant hoch und auch ich habe zu den Beträgen am Hauptbahnhof heute wieder 10 € gespendet. Alle meine Freunde haben mir am Handy bestätigt 10 € überwiesen zu haben. Aber mal ehrlich: “Arme, Kranke und Mütter mit Kindern, die alles durch “Wladimir PUTIN” verloren haben, die muss auch Österreich, wenn sie hier ankommen und bleiben, mit Allem unterstützen. Es wird sicherlich noch viele Jahre vergehen, bis Normalität in der Ukraine einzieht. Viele werden in Europa und auch in Österreich bleiben. Daher macht ein hoher Dieselpreis die Situation wesentlich leichter. Der Staat kassiert ohne Verwaltungsaufwand Milliarden Beträge jeden Monat. Ungarn’s Viktor Orban gibt wenig Geld für Flüchtlinge aus, deshalb kann er einen Treibstoffpreis von 470 Forint = 1,23 € locker verlangen. Unsere Aufnahmebereitschaft birgt auch eine gewisse Gefahr in sich. Wie lange kann ein kleines Land weiterhin 97 % der hier lebenden Personen mit Sozialleistungen überschütten. Die Gemeindewohnungen sind – nicht nur die absolut neuen – auch die alten müssen durch Mietzuschüsse die MieterInnen vor Delogierung retten. Prost – Mahlzeit