Dass plötzlich keine Red-Bull-Dosen mehr in den Supermarkt-Regalen stehen, darüber muss sich wohl niemand Sorgen machen: Das Geschäft mit dem Energy-Drink boomt noch immer. Und die Mehrheitseigentümer wollen vermutlich weiter mit diesen Dosen viel Geld verdienen: So hielt der nun verstorbene Didi Mateschitz – sein vermögen wird auf 27 Milliarden Euro geschätzt – 49 % des Unternehmens.

Die thailändische Familie Yoovidhya, auf welche die Erfindung des Energy-Drinks zurückgeht, hat ebenso 49 %, weitere 2 % gehören Familienoberhaupt Chalerm Yoovidhya – also insgesamt halten die Thailänder 51 %.

Hinterlässt ein gewaltiges Firmenimperium: Didi Mateschitz

Übernimmt nun der Sohn von Didi Mateschitz das Unternehmen?

Mark (30), der Sohn aus der früheren Beziehung mit Anita Gerhardter, könnte durchaus die Getränke-Sparte übernehmen: Er war bis heuer im April Geschäftsführer der Mateschitz-Firma Thalheimer Heilwasser und jobbte dort auch als Bierbrauer. Seit Anfang 2022 ist Mateschitz junior auch im Vorstand der Red-Bull-Stiftung Wings for Life.

Aber wer kümmert sich nun um die Medienunternehmen von Didi Mateschitz? Der Red-Bull-Gründer schaffte mit seinem Vermögen eine mediale “Gegenbewegung” zu den eingefärbten Nachrichten der Gebührensender, Servus-Boss Ferdinand Wegscheider war dafür auch ein Garant für die Umsetzung dieses Erfolgskonzepts.

Didi Mateschitz im Gespräch mit Niki Lauda

Mit Servus TV über Jahre um Marktanteile und Erfolg gekämpft

Heute ist Servus TV mit Monatsmarktanteilen von zuletzt meist knapp über vier Prozent in der Gesamtzielgruppe stärkster heimischer Privatsender. Punkten kann der Salzburger Sender beim Publikum auch mit teuren Sportrechten wie für die Formel 1 oder im Fußballbereich, die er dem ORF zusehends streitig macht. Im Renommiersektor ist der international erfolgreiche Dokuproduzent Terra Mater Factual Studios tätig.

Seit fünf Jahren ist das Media House dabei in zwei Säulen gegliedert. Zum Red Bull Media Network gehören Red Bull TV, Red Bull Films, RedBull.com und Red Bull Music Publishing. Unter Publishing, TV and Media Operations finden sich indes die übrigen Marken, wie etwa der Ecowin Verlag. Nicht zuletzt komplettieren aber auch zahlreiche Printprodukte die Markenfamilie und erreichen damit laut Media-Analyse 2021 rund 1,6 Millionen Leserinnen und Leser im Land.

Stärkster Titel ist die Zeitschrift “Servus in Stadt & Land”, mit der rund ein Zehntel der Bevölkerung in Berührung kommt. Aber auch das international aufgestellte Männer-Lifestyle-Magazin “The Red Bulletin” erreicht einen großen Leserkreis. “Carpe Diem” indes zielt eher auf eine weibliche Klientel. Das Theatermagazin “Die Bühne” wanderte 2020 von “News” in den Verlag, in dem auch das “Terra Mater”-Magazin oder “Bergwelten” erscheinen. Das “Seitenblicke Magazin”, das einst am Beginn des Medienimperiums erworben worden war, wurde hingegen 2016 eingestellt.

Ebenfalls bereits Geschichte ist die Rechercheplattform Addendum, die ab 2017 von der abseits des Red Bull Media House tätigen Mateschitz-Stiftung Quo Vadis Veritas getragen und von Michael Fleischhacker als Herausgeber und Chefredakteur verantwortet wurde. Addendum wurde mit September 2020 eingestellt. Doch im Folgejahr hob Mateschitz gemeinsam mit Prinz Michael von und zu Liechtenstein sogleich ein neues Medienprojekt aus der Taufe: “Der Pragmaticus” erscheint online wie auch als Monatsmagazin.