Das letzte Foto des Raketenkreuzers „Moskwa“ - so log der Kreml!
Der Untergang der “Moskwa” ist Russlands bislang schlimmster Verlust des Krieges. Zähneknirschend gab der Kreml zu, dass der Raketenkreuzer während eines Sturmes bei hohem Seegang gesunken sei. Nun tauchte das vermeintlich letzte Bild des Flaggschiffs auf – von einem Sturm ist dort aber nichts zu erkennen.
Ausgebrannt liegt das Wrack des 187 Meter langen und eine Milliarde Euro teuren Flaggschiffs der russischen Schwarzmeerflotte am Meeresgrund. Zwei ukrainische “Neptun”-Raketen versenkten die Moskwa – und landeten damit den bisher größten Propagandatreffer des Krieges. Verständlich, dass Putin erst alles versuchte, den militärischen Erfolg der Ukrainer abzustreiten oder zumindest zu schmälern.
Keine Spur von einem Sturm
Von einer Explosion war zu Beginn die Rede. Beim Schleppen sei der Raketenkreuzer dann während eines Sturms gesunken, hieß es aus Moskau. Das angeblich letzte Bild der Moskwa erzählt eine andere Geschichte. Von einem Sturm ist auf der Aufnahme nichts zu sehen.
This is the Russian Flagship #Moskva before she sank. It's impossible to fully assess the situation aboard based on one picture but marine salvage masters must make assumptions based on little information. As a ship captain and ship fire author here's what appears to be likely🧵 pic.twitter.com/pUjqo4j3Bs
— John Konrad V (@johnkonrad) April 17, 2022
Entwicklung des “Neptun”-Systems kostete die Ukraine 40 Millionen Euro
Die Entwicklung und der Bau der Lenkwaffen, die nun die eine Milliarde Euro teure “Moskwa” vernichtet haben, sollen der Ukraine nicht mehr als 40 Millionen Euro gekostet haben: Die fünf Meter lange “Neptun” hat eine Reichweite von fast 300 Kilometern und ist mit einem 150 Kilo schweren Gefechtskopf bestückt.
Die Entwicklung des Gesamtsystems führte das staatseigene Entwicklungsbüro “Luch” in Kiew. Das “Neptun”-Projekt ist eine Zusammenarbeit vieler ukrainischer Unternehmen, 2018 erfolgte der erste erfolgreiche Flugtest.
Für den Kreml ist die Versenkung der “Moskwa” eine Katastrophe: In der Propaganda kann der Verlust des als “Flugzeugträger-Killer” gebauten Lenkwaffenkreuzers absolut nicht positiv verkauft werden. Und militärisch hat der Verlust des Flaggschiffs zur Folge, dass Operationen der russischen Marine im Schwarzen Meer wohl seltener durchgeführt werden.
Propagandaschlacht um Schicksal der Besatzung
Nicht nur die genauen Umstände des Untergangs, auch die Folgen für die Besatzung werden noch immer heftig umstritten. “Alle leben, der Untergang der ,Moskwa’ war nicht so dramatisch.” Doch Militärexperten zählten jetzt die in Sewastopol gezeigten Seeleute: Es sind maximal 200. Doch auf dem Flaggschiff der Schwarzmeerflotte dienten 500 Mann.
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