Die Pandemie wird immer jünger: Hälfte aller Neuinfizierten unter 25
Die Coronapandemie wird immer “jünger”: Aufgrund des Impffortschritts machen über-65-Jährige nur noch 3,8 Prozent aller Neuinfektionen aus. Das Virus breitet sich nun dementsprechend vor allem in der prozentuell am geringsten immunisierten Bevölkerungsgruppe der Zwölf- bis 25-Jährigen aus.
Die Hälfte aller Neuansteckungen – exakt sind es 49,7 Prozent – mit dem Coronavirus haben in Österreich in der vergangenen Woche unter 25-Jährige betroffen. Mit Abstand die höchste Sieben-Tages-Inzidenz (Infektionen je 100.000 Einwohner) weist mit 99,3 die Gruppe der 15- bis 24-Jährigen aus. Das Durchschnittsalter einer neuinfizierten Person lag in der Kalenderwoche 28 (12. bis 18. Juli) bei 29,6 Jahren. Im Vorjahr war ein Infizierter in der KW 28 im Schnitt 37 Jahre alt.
Corona trifft Jugend mit voller Wucht
Wie sehr das Coronavirus mittlerweile die Jugend trifft, machen die aktuellen Zahlen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) deutlich. Von insgesamt 2.190 Infektionen in der Kalenderwoche 28 entfielen 935 bzw. 42,7 Prozent auf Personen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren. 119 bzw. 5,4 Prozent waren zwischen sechs und 14 Jahre alt, 36 bzw. 1,6 noch keine sechs.
Während zu Beginn der Pandemie das Virus vor allem die Senioren erfasst und gefährdet hat, spielt diese Bevölkerungsgruppe bei den Neuinfektionen inzwischen praktisch keine Rolle mehr. 3,8 Prozent der in der Vorwoche verzeichneten Infizierten – in absoluten Zahlen 84 Personen – waren älter als 65. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass mehr als drei Viertel aller Senioren inzwischen einen vollständigen Impfschutz erhalten haben.
Erst ein Fünftel der Jungen hat vollen Impfschutz
Im Detail sind 84,6 Prozent aller Über-85-Jährigen mittlerweile vollimmunisiert. Bei den 75- bis 84-Jährigen sind es 83,7 Prozent, bei den 65- bis 74-Jährigen 76,8 Prozent. Dagegen ist laut aktuellen Eintragungen im E-Impfpass erst ein Fünftel der Zwölf- bis 24-Jährigen – exakt sind es 20,8 Prozent – vollimmunisiert. 40,7 Prozent haben zumindest einen Stich erhalten. In der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen sind 37 Prozent vollimmunisiert, von den 35- bis 44-Jährigen 44,5 Prozent und damit deutlich weniger als die Hälfte.
Bezogen auf die gesamte Bevölkerung, haben bis 21. Juli 58 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher zumindest einen Erststich gegen SARS-CoV-2 erhalten. Vollimmunisiert sind 46,8 Prozent. Das deutsche Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass mehr als 80 Prozent der Bevölkerung geimpft oder genesen sein müssten, um die Verbreitung des Coronavirus ohne Schutzmaßnahmen in Grenzen zu halten. Allerdings werden in Österreich Kinder, die jünger als zwölf sind, nicht geimpft. (APA/red)
Kommentare
Wir werden immer nur mit Zahlen ueber die Infektionen informiert, aber nie ueber die Auswirkungen derselben. Die Kollateralschaeden durch Verordnungen und Panikmache dürften schon groesser sein als der Schaden durch das Virus.
Bisher hatten impfwillige Jugendliche und junge Erwachsene keine Chance sich impfen zu lassen. Das muss forciert werden.
Aber jene Jugendliche und junge Erwachsene, die sich nicht impfen lassen wollen und trotzdem Party machen und sich an keine Maßnahmen halten w o l l e n müssen rigoros bestraft werden. Leider und das sieht man immer wieder, haben die Jugendlichen zu wenig Grenzen. Ich möchte kein Pauschalurteil fällen aber leider sind die vernünftigen und verantwortungsbewussten in der Minderheit. Warum wohl?