
"Alternativlos": Erste Supermarkt-Kette reduziert Fleisch-Angebot
Fleisch soll bald nicht mehr die Hauptquelle für Protein sein – “weil es keinen zweiten Planeten gibt”, so die Argumentation einer Supermarktkette. Mit der Entscheidung, künftig weniger Fleisch anzubieten, wolle man die Kunden “nicht erziehen, sondern motivieren”.
Tierische Proteine sollen im Angebot der deutschen Discounter-Kette Lidl künftig deutlich reduziert werden. Der Chefeinkäufer sagte gegenüber der “Lebensmittelzeitung”, dass dieser Schritt absolut notwendig, ja sogar “alternativlos” sei. “Es gibt keinen zweiten Planeten”, erklärte Christoph Graf auf der Messeveranstaltung “Grüne Woche” in Berlin.
Konsum soll an "planetarische Grenzen" angepasst werden
Die Ernährung der Bevölkerung müsse künftig so gestaltet werden, dass “unsere planetaren Grenzen eingehalten werden”. Die Ressourcen der Lebensmittel für die Weltbevölkerung sei maximal auf zehn Milliarden Menschen ausgelegt. Daher müsse man den Fleischanteil deutlich senken – und somit auch das Angebot von Produkten tierischer Abstammung.
Nicht erziehen, sondern motivieren
Mit Kritik rechnet der deutsche Chefeinkäufer nicht – die junge Generation sei sogar erfreut über diesen Schritt. “Ich glaube, dass die jüngere Generation froh ist, wenn wir uns mit dem Thema beschäftigen.” Man könne zwar nicht sofort mit einem Umsatzsprung rechnen, Kunden könnten das veränderte Angebot allerdings als “Differenzierungsmerkmal” wahrnehmen. Über die kommenden Jahre will Lidl den Anteil pflanzlicher Proteine kontinuierlich steigern und Kunden mithilfe von “Themenwochen” zum Konsum pflanzlicher Proteine anregen. Man wolle aber niemanden erziehen, sondern vielmehr motivieren.
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