
Strompreis-Explosion in Wien: Erste Klagen geplant
Wien Energie kündigt für 1. September neue Stromtarife an. Dagegen wollen nun der Verein für Konsumenteninformation (VKI) und die Arbeiterkammer vorgehen. Beide Konsumentenschützer planen rechtliche Schritte gegen den Versorger und prüfen zurzeit die Rechtslage.

Geht es nach der Wien Energie, werden Kunden automatisch auf den neuen Tarif “Optima entspannt 100 % Öko” umgestellt. Damit zahlen die Kunden 28,9239 Cent/kWh – doppelt so viel wie bisher beim Standard-Tarif “Optima”.
Alter Tarif verteuert sich um 85 Prozent
Wer nicht auf diesen neuen Tarif umgestellt werden möchte, muss dem Wechsel widersprechen. Allerdings hat Wien Energie auch den Preis beim “Optima” mittlerweile kräftig angehoben: Ab 1. September zahlen die Konsumenten dann 36,3185 Cent/kW. Damit verteuert sich der Strom beim alten Tarif um 85 Prozent.
Gleichzeitig will man den Verbrauchern den Wechsel schmackhaft machen. Stimmen sie bis Ende September schriftlich zu, bekommen sie eine Preisgarantie für 12 Monate sowie 60 Gratis-Strom-Tage. Besitzer einer Jahreskarte der Wiener Linien erhalten darüber hinaus weitere 20 Gratis-Strom-Tage. Die Preissteigerung für die Gesamtrechnung inklusive Netzkosten sinkt auf 24 Prozent, wenn man alle diese Vorteile nützt.
Zeitpunkt für die Klage steht noch nicht fest
Der VKI prüfe immer wieder die Bestimmungen und Klauseln auch der Versorger, wann die Entscheidung zur Klage getroffen wird, könne man nicht sagen, merkt VKI-Pressesprecher Ralf Perkowski an.
Bei der Arbeiterkammer prüft man ebenfalls die Rechtslage. Vor allem die Kurzfristigkeit dieser Tarifumstellung sowie die Änderung der Lieferbedingungen und die automatische Umstellung stehen in der Kritik der AK, wie Sandra Matzinger, Energieexpertin der AK, erklärt.
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