
Taliban bezahlen 2 Millionen Liter russischen Sprit mit Rosinen & Kräuter
Die Taliban streben noch heuer ein Abkommen mit Russland an, um 1 Million Tonnen Benzin und 1 Million Tonnen Diesel zu erhalten. Bezahlen wollen sie aber mit Rosinen und Heilkräutern, sagt der afghanische Handelsminister. Auch einen Teil der Mineralien könne man zur Verfügung stellen.

Kabul will gemäß der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti den Tauschhandel mit Moskau aufnehmen. Afghanistan will russisches Rohöl und andere Waren im Tausch für seine Mineralien, Rosinen und Heilkräuter importieren, erklärte der Minister für Industrie und Handel Nuriddin Azizi am Freitag gegenüber RIA Novosti.
“Wir können einen Teil unserer Mineralien im Austausch für Importe aus Russland zur Verfügung stellen, auch für Produkte und Energieressourcen”, sagte Nuriddin und fügte hinzu: “Darüber hinaus haben wir Trockenfrüchte, Rosinen und Heilkräuter.”
"Können hunderte Tonnen Rosinen liefern"
Afghanistan habe schon in der Vergangenheit große Mengen an Rosinen nach Russland geliefert, berichtet der Minsiter. “Wir können Hunderte Tonnen solcher Produkte liefern. Die Preise für Heilkräuter zum Beispiel sind derzeit sehr hoch, und Russland braucht solche Rohstoffe für die Medizin. Und wir können sie im Tauschhandel verwenden. Wir können russische Fabriken mit Rohstoffen beliefern, wie wir es bereits mit China tun.”
Anfang dieser Woche hatte Nuriddin erklärt, Kabul wolle eine Million Barrel russisches Rohöl oder sogar noch mehr kaufen, wobei die Regierung “die Möglichkeit eines Tauschhandels in Betracht ziehen” wolle.
Mangel an harter Währung belastet das Land
Das Angebot Afghanistans ist wahrscheinlich auf einen Mangel an harter Währung im Land zurückzuführen. Nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 blockierten die USA die bei der Federal Reserve Bank of New York gelagerten Devisenreserven der afghanischen Zentralbank in Höhe von 7 Milliarden Dollar. Weitere 2 Milliarden Euro wurden vom Vereinigten Königreich, Deutschland, den Vereinigten Arabischen Emiraten und einigen anderen Ländern eingefroren.

Im Mai sprach der afghanische Geschäftsträger in Russland, Jamal Nasir Garwal, über Pläne, mit Moskau über die Lieferung russischer Kohlenwasserstoffe zu verhandeln. Der Diplomat unterstrich: Das Land strebt eine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland an und führt bereits Gespräche über Wirtschaftsförderung und Finanzen.
Daten der globalen Handelswebsite “The Observatory of Economic Complexity” zeigen, dass die russischen Exporte nach Afghanistan im Jahr 2020 151 Millionen Euro erreichten und die Importe weniger als 3 Millionen Euro betrugen.
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