Ex-Eishockeypräsident kritisiert Ausschluss von Russland bei WM
Der ehemalige Präsident des Internationalen Eishockey-Verbandes IIHF Rene Fasel hat Kritik am Ausschluss von Russland bei der Eishockey-Weltmeisterschaft geübt. “Sport sollte nicht für Sanktionen missbraucht werden,” meinte der gebürtige Schweizer. Fasel pflegt bekanntlich ein gutes Verhältnis zum russischen Staatschef Vladimir Putin.
Rene Fasel war ein ehemaliger Eishockey-Schiedsrichter. Der gebürtige Schweizer ist Zahnarzt und war von 1991 – 2021 Präsident des Internationalen Eishockeyverbandes. Er ist bekannt für seine Sympathien und sein gutes Verhältnis zum russischen Präsidenten Vladimir Putin. Beim Eishockey-Turnier im Rahmen der Olympischen Winterspiele in Peking drückte er der Olympischen Auswahl von Russland im Finale gegen Finnland die Daumen. Außerdem traf er sich in der Vergangenheit öfter mit dem weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko, der den Ukraine-Krieg unterstützt.
Der Internationale Eishockeyverband hat die Konsequenzen gezogen und Russland für die Eishockey-WM in Finnland ausgeschlossen. Ex-Präsident Rene Fasel hat an diesem Vorgehen im Interview mit dem russischen Medium “championat.ru” Kritik geübt: “In der Vergangenheit gab es viele Kriege. Es gab also einige Möglichkeiten, Länder auszuschließen. Aber das haben wir nicht getan,” meint der Schweizer. Auch während des Kalten Krieges habe die Sovjetunion gegen die USA und Kanada gespielt.
Darüber hinaus hofft Fasel, dass die Politiker eine gemeinsame Lösung finden. “Krieg ist niemals eine Lösung. Man sollte den Sport auch nicht für Sanktionen missbrauchen,” betonte Fasel. Aus diesen Aussagen geht hervor, dass es unter der Führung von Fasel keine Sanktionen gegeben hätte. Derzeit ist der ehemalige kanadisch-französische Eishockeyspieler Luc Tardif Präsident des IIHF. Fasel nannte jedenfalls den Begründer der Olympischen Winterspiele Pierre de Coubertin als Beispiel: “Sport ist eine Möglichkeit, um Leute zusammenzubringen. Als Coubertin 1896 die Olympischen Spiele ins Leben gerufen hat, tat er das deshalb, um Leute zusammenzubringen. Das ist der Sinn des Sports,” meinte der Schweizer weiter.
Eishockey-WM 2023 in Russland
Russland und Weißrussland wollen jedenfalls gegen den Ausschluss bei der diesjährigen Eishockey-WM in Finnland (13. bis 29. Mai) vorgehen und behalten sich das Recht vor, dagegen beim Internationalen Sportgerichtshof Einspruch einzulegen. Die Eishockey-Weltmeisterschaft 2023 findet jedenfalls in Russland statt. Der derzeitige IIHF-Präsident Luc Tardiff bleibt optimistisch und möchte – sofern der Krieg bis dahin vorbei ist – wieder zur Tagesordnung übergehen. Russland bleibt nach wie vor der Austragungsort für die WM 2023.
Kommentare
Der Westen verhält sich gegen Sport und Kunst einfach nur erbärmlich. Ganz so, als würde es Russland in Kürze nicht mehr geben und deshalb alles erlaubt sein.
Wenns so weitergeht, wirds uns bald wirtschaftlich nicht mehr geben und die Amerikaner machen ein Fass auf.
Schon vergessen – vor Kurzem schrieben die Medien noch – Schande Schande Schande – von wegen Taliban.
Wurscht und schon haben alle wieder eine große Klappe.
Es gab kein Jahrzehnt, in dem die USA keinen Krieg – oder keine “Mission” – geführt haben. Trotzdem wurden sie nie ausgeschlossen, weder von Olympiaden noch von WMs.
Wie kommt das? Wo blieben da die Moralapostel?