"Grüner Freundeskreis": Lothar Lockl neuer Vorsitzender des ORF-Stiftungsrats
Lothar Lockl ist der neue Vorsitzende des ORF-Stiftungsrats. Der bisherige Leiter des “Grünen”-Freundeskreises im obersten ORF-Gremium erhielt in der konstituierenden Sitzung bei einer Enthaltung 34 der 35 möglichen Stimmen und löste damit Norbert Steger ab.
Lockl kam auf Ticket der grünen Parlamentspartei in den Stiftungsrat und wurde als Favorit für den Stiftungsratsvorsitz gehandelt, sah doch ein “Sideletter” der türkis-grünen Bundesregierung ein Vorschlagsrecht der Grünen für diese Funktion vor. Er war der frühere Bundesparteisekretär der Grünen und Wahlkampfleiter von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und dessen späterer Berater. Er ist geschäftsführender Gesellschafter der Agentur “Lockl & Keck”, die auch in die Öffentlichkeitsarbeit des Klimarats involviert ist und schon länger vom Umweltministerium Aufträge bezieht.
Gremium beschließt auch Erhöhungen
Lockl wird als neuer Vorsitzender künftig die Sitzungen des Stiftungsrats vorbereiten, einberufen und die Tagesordnung festsetzen. Er erteilt in den Sitzungen das Wort und bringt Anträge zur Abstimmung. Auch schreibt er den Job des ORF-Generaldirektors aus. Seine Stimme entscheidet, sollte bei Abstimmungen im Gremium Stimmengleichheit herrschen. Die ehrenamtlichen und weisungsfreien Stiftungsräte bestimmen u.a. den ORF-Generaldirektor mit einfacher Mehrheit und können diesen mit Zweidrittelmehrheit abbestellen. Die Gremienmitglieder beschließen zudem Erhöhungen der ORF-Gebühren und weitere wesentliche Unternehmensentscheidungen.
Kommentare
Ein, für mich persönlich, eindeutiger Fall von Postenschacher.
Ähnlich wie Putin einst von “guter Diktatur” sprach als er den WK Präsidenten meinte, scheint es für den Mainstream einen “guten Postenschacher” zu geben.
Das Interview heute im Mittagsjournal war ein Kuscheln vom Feinsten.
Irgendwie hat dieses komische Interview die gesamte Aufregung des Ö1 Teams über Postenvergaben der Vergangenheit konterkariert. Es ist also doch möglich als ehemaliger Parteifunktionär in einflußreiche Positionen gehoben zu werden und der Mainstream applaudiert und ist begeistert.
Das die ÖVP da mitspielt zeigt das man es aufgegeben hat die eigene Überzeugungen zu vertreten.
Nach der Justiz hat man nun auch die Information in Grüne Hände gelegt.
Scharfe Beobachter konnten in den letzten Wochen einen äußerst milden Umgang des ORF mit der ÖVP beobachten.
Ich schätze nun da die Wahl erfolgte wird man sehr bald merken, bei der ÖVP, das die Schonzeit zu Ende ist.
Dieser Stiftungsrat wäre mir völlig egal, wenn die GIS-Gebühren ersatzlos gestrichen würden und es auch kein Steuergeld mehr für den ORF gäbe. Der ORF sollte nämlich schleunigst privatisiert werden und dann wäre ich gespannt, wie sich der “Rotfunk” am freien Markt bewähren würde.