Hamstern für den Super-GAU: Wie man sich auf die radioaktive Wolke vorbereitet
Ein Atomkraftwerk in Flammen – Bilder, die Angst machen. Bilder, die vor wenigen Stunden nach einem Angriff russischer Truppen in der Ukraine wahr wurden. Bilder, die wohl jeder sofort mit einem Ereignis verbindet: Tschernobyl. Die Erinnerungen an das Jahr 1986 sind frisch, wie lange nicht. Und eine Frage scheint drängender denn je: “Was tun, wenn die Wolke kommt”?
Das ukrainische Atomkraftwerk in Saporischschja ist das größte AKW in Europa. Freitagnacht wurde es von russischen Truppen attackiert. Bei Ostwind könnte Radioaktivität von dort binnen eines Tages nach Österreich kommen. Unbemerkt würde das nicht passieren: Österreich verfügt über ein dichtes Netz an Messstellen. Permanent wird die radioaktive Strahlung gemessen. Sind Grenzwerte überschritten, werden die Katastrophenpläne in Kraft gesetzt.
Versorgung für 14 Tage
Was jeder Österreicher schon vorher machen kann, berichtet Josef Farda vom Zivilschutzverband im “Kurier”. So sollte man etwa nicht verderbliche Lebensmittel und genügend Wasser zur Verfügung haben – und das für jede Person im Haushalt für 10 bis 14 Tage. Auch Haustiere sollten dabei freilich nicht vergessen werden. Ebenso empfiehlt es sich, verschreibungspflichtige Medikamente für zumindest 14 Tage zu besorgen. Dazu die “Blackout-Klassiker” aus Gaskocher, Batterien, Kurbelradio und LED-Leuchten.
Russian army is firing from all sides upon Zaporizhzhia NPP, the largest nuclear power plant in Europe. Fire has already broke out. If it blows up, it will be 10 times larger than Chornobyl! Russians must IMMEDIATELY cease the fire, allow firefighters, establish a security zone!
— Dmytro Kuleba (@DmytroKuleba) March 4, 2022
Ungeschützten Aufenthalt im Freien vermeiden
Das “Hamstern” hat den Hintergrund, dass man besten das Haus nicht verlassen sollte. Bei einer Untersuchung der Wiener Gebäude wurde laut Zivilschutzbund ein durchschnittlicher Schutzfaktor von 1/80 festgestellt. Das heißt, die externe Strahlenbelastung im Haus beträgt gegenüber der Belastung im Freien nur mehr ein Achtzigstel. Bei älteren Gebäuden in dicht verbauten Gebieten liegt dieser Schutzfaktor sogar über 1/100. Einfamilienhäuser im Grünen weisen jedoch oft nur einen Schutzfaktor von 1/5 bis 1/10 auf. Selbst diese Werte ergeben aber noch eine Verringerung der Strahlenbelastung auf 10 bis 20 Prozent gegenüber dem ungeschützten Aufenthalt im Freien. Vorsicht ist speziell in Häusern mit Holzwandkonstruktionen oder in Leichtbauweise geboten – sie bieten nur eine geringfügige Abschirmung!
Wie man sich schützt:
nicht im Freien aufhalten, schon gar nicht bei Regen
Fenster geschlossen halten, mit Klebeband abkleben
Kleidung und Schuhe, die im Freien getragen wurden, nicht in die Wohnung bingen
Wohnung reinigen und Staubsaugen nach Abzug der radioaktiven Wolke
Keine Jod-Tabletten
Der letzte Punkt mag überraschen. Doch Experten warnen vor unkontrollierter Einnahme von Kalium-Jodit-Tabletten. Im Falle eines Reaktorunfalls geben die Behörden bekannt, welche Personen in welchen Regionen Österreichs Jod-Tabletten einnehmen sollen.
Was man daheim haben sollte:
Nahrung
1 Kilo Mehl/Grieß
1 Kilo Brot
0,5 Kilo Zwieback
0,5 Kilo Gemüsekonserven
0,5 Kilo Trockenfrüchte
1 Kilo Kartoffeln
0,5 Kilo Hartkäse
0,5 Kilo Haferflocken
Babynahrung bei Bedarf
Getränke
14 Liter Wasser
7 Liter Frucht-/Gemüsesaft
1 Liter Haltbarmilch
Hygiene und Arzneien
Vom Arzt verschriebene Arzneimittel, Schmerztabletten, fiebersenkende Tabletten, Mullbinden in
allen Größen, Heftpflaster, Wundverband, Heilsalben, alles für die Körperpflege
(Angaben für 14 Tage/Person, Auszug aus der Liste des Zivilschutzverbands)
Sind Sie für einen radioaktiven Zwischenfall gerüstet?
Worum geht es?
Die Anlage von Saporischschja ist das größte Atomkraftwerk Europas und verfügt über sechs Reaktoren. Der älteste Reaktor ging 1984 in Betrieb. Am Donnerstag hatte die ukrainische Regierung der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA gemeldet, russische Infanteristen befänden sich nahe der Stadt Enerhodar wenige Kilometer vom AKW Saporischschja entfernt. IAEA-Chef Grossi hatte daraufhin einen sofortigen Stopp jeglicher Kampfhandlungen in dem Gebiet gefordert.
Kommentare
So nett !
Dann noch 3 mal im Kreis drehen an einem geraden Tag und seinem linken Nachbarn über die rechte Schulter spucken und a0lles wird bestimmt gut werden.
WARUM AUCH VORHER ETWAS GEGEN AKWS MACHEN !₩!!!
Jedes Mal steht der Mensch gleich dämlich in schockstarre da . Bei Tschernobyl, Fukushima und dann mal woanders.
Es ist eben der menschliche Faktor die wahre Gefahr bei AKWs und dieser Faktor tritt vielfältig auf .
Besser etwas Kohle verbrannt als selber durch radioaktive Strahlen.
Es ist halt a gewisse Denkstrecke nötig um dies zu erkennen . Aber es funktioniert nur” unwoke” , gell !
“Bei Westwind könnte Radioaktivität von dort binnen eines Tages nach Österreich kommen.”
Bei Ostwind!! Westwind KOMMT aus dem Westen…
Danke wurde bereits korrigiert!
Bier nicht vergessen.
Panik schürren…kein Schwein hat uns damals bei Tschernobyl aufgeklärt und wir leben immer noch????
Danke für eure Information. Medien sind der SuperGAU.
Kartoffelgratin geht sich damit aus (ohne Muskat halt bissl fad).
Zieht der Corona Spuk nicht mehr, kommt die Atomgefahr daher………… Propaganda wie sie im Buche steht.
Wobei wohl überlegt ist die Bevoratung von Lebensmitteln schon OK. Aber das eher wegen eines Black-Outs………. an dem basteln wir ja schon ganz ohne Krieg………..