Heftige Unwetter: Teile Niederösterreichs sind jetzt Katastrophengebiet!
Überflutungen und Hagelkörner groß wie Tennisbälle: Schrattenberg (bei Poysdorf, Bezirk Mistelbach) und Allentsteig (Bezirk Zwettl) wurden in den letzten Tagen derartig stark von Unwettern gebeutelt, dass die beiden Gemeinden nun nach einer weiteren heftig-gewittrigen Nacht zum Katastrophengebiet erklärt wurden.
Nach den Unwettern der vergangenen Tage gelten Schrattenberg bei Poysdorf im Bezirk Mistelbach und Allentsteig (Bezirk Zwettl) als Katastrophengebiete. Als solche wurden beide Orte von den jeweils zuständigen Bezirkshauptmannschaften eingestuft. In den Regionen waren am Donnerstagabend zahlreiche Hausdächer von Hagelkörnern durchlöchert worden. In Schrattenberg sorgten am Freitagabend erneute Regenfälle für Probleme.
Viele Gebäude ohne intakte Dachkonstruktion wurden in der 834 Einwohner zählenden Gemeinde im Weinviertel überflutet. Für Bewohner wurde ein Notquartier in der örtlichen Volksschule eingerichtet. Fünf Feuerwehren kämpften mit mehreren Fahrzeugen gegen die Wassermengen an, berichtete Claus Neubauer vom Bezirkskommando Mistelbach. Gezählt wurden bis spät in die Nacht hinein etwa 110 Einsatzstellen.
Einige Objekte seien “dermaßen betroffen” gewesen, “dass ein weiteres Wohnen darin nicht mehr möglich war”. Deshalb sei das Notquartier mit Feldbetten des Roten Kreuzes Mistelbach eingerichtet worden.
Die Aufräumarbeiten werden die Helfer wohl zumindest das gesamte Wochenende hinweg beschäftigen. Am Samstagvormittag wurden Spezialgeräte der Feuerwehr – u.a. zwei Teleskopmastbühnen und ein Telelader – nach Schrattenberg verlegt. Angefordert wurde weiters eine Höhenrettungsgruppe.
Feuerwehrmitglieder waren außerdem damit beschäftigt, Abdeckmaterialien aus diversen Baumärkten des Weinviertels herbeizuschaffen. Die Arbeiten der Helfer fanden unter besonderen Sicherungsmaßnahmen statt, da die Dachkonstruktionen zum Teil sehr in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Es wurden mehrere Absturzsicherungen des NÖ Landesfeuerwehrkommandos in den Weinviertler Ort gebracht.
Das Ausmaß der Schäden durch das Unwetter vom Donnerstagabend hatte in Schrattenberg für blankes Entsetzen gesorgt. Am Freitag hatte sich auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zu einem Lokalaugenschein in die Gemeinde im Bezirk Mistelbach aufgemacht.
Schrattenberg 26.06.2021 pic.twitter.com/Q4crc7e85o
— Tatiana Fuchs (@TatianaFuchs1) June 26, 2021
Vom Unwetter am Donnerstagabend schwer getroffen worden war auch Allentsteig im Bezirk Zwettl. Hier waren etwa 300 Dächer vom Hagel beschädigt worden. 250 Helfer waren am Freitag mit den Aufräumungsarbeiten beschäftigt gewesen. Das Bundesheer war seitens der Gemeinde zu einem Assistenzeinsatz angefordert worden und hatte 21 Soldaten und zivile Bedienstete entsandt.
Am Samstag stand auch der Katastrophenhilfsdienst (KHD) der Feuerwehr in dem Waldviertler Ort im Einsatz. Zwei KHD-Züge aus dem angrenzenden Bezirk Waidhofen a. d. Thaya und einer aus dem Bezirk Zwettl waren nach Angaben der Helfer an Ort und Stelle. Zudem wurden Kran-Fahrzeuge aus verschiedenen Bezirken in den Norden des Bundeslandes beordert. Für den frühen Samstagnachmittag wurde Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) zum Lokalaugenschein in Allentsteig erwartet. (APA/red)
Nach aktuellen Erkenntnissen hat sich der gestrige #Tornado womöglich schon auf österreichischer Seite gebildet, denn auch aus #Schrattenberg bei Poysdorf werden abgedeckte Dächer gemeldet.
— uwz.at (@uwz_at) June 25, 2021
Wir arbeiten bereits an einem Artikel, der Arbeitsaufwand ist heute jedoch sehr hoch. pic.twitter.com/kyGMZHIpHt
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