Israel wählt: Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hofft auf eine weitere Amtszeit
Israels Bürger sind am Dienstag zur Wahl eines neuen Parlaments aufgerufen – zum vierten Mal binnen zwei Jahren. Rund 6,6 Millionen Wahlberechtigte können in einem der 13.685 Wahllokale ihre Stimme für eine von knapp 40 Listen abgeben.
Nach letzten Umfragen wird die Likud-Partei des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu wieder stärkste Fraktion. Sie kann mit etwa einem Viertel der 120 Sitze im Parlament rechnen. Von den restlichen 40 Listen dürfte nur etwa ein Drittel die 3,25-Prozent-Hürde schafft.
Mit der Schließung der Wahllokale um 21.00 Uhr MEZ wird mit ersten Prognosen gerechnet. Das amtliche Endergebnis soll eine Woche nach der Wahl veröffentlicht werden. Wegen der Corona-Pandemie und eines langen Wochenendes mit Feiertag werden jedoch mögliche Verzögerungen bei der Stimmenauszählung erwartet.
Regierungsbildungen gestalten sich in Israel immer schwierig
Nach Wahlen im April und September 2019 war die Regierungsbildung wegen einer Pattsituation zwischen dem Mitte-Links-Lager und dem rechts-religiösen Lager gescheitert. Nach der letzten Wahl vor einem Jahr hatte Netanyahu dann unter dem Druck der Corona-Krise ein Bündnis mit seinem Rivalen Benny Gantz vom Mitte-Bündnis Blau-Weiß geschlossen. Dieses zerbrach jedoch nach wenigen Monaten.
Netanjahu steht wegen Korruptionsvorwürfen unter Druck
Netanyahu, der seit 2009 durchgängig im Amt ist, hofft auf eine weitere Amtszeit. Der 71-Jährige will mit der rasanten Corona-Impfkampagne sowie mit der Annäherung Israels an weitere arabische Staaten punkten. Er steht allerdings wegen eines Korruptionsprozesses unter Druck. Die Zeugenbefragung beginnt knapp zwei Wochen nach der Wahl. (APA/red)
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