Kritik an EZB-Chefin Lagarde live in TV: "Wir haben zu viel Geld gedruckt und nicht an Folgen gedacht“
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) Christine Lagarde kommt aufgrund der Geldpolitik der Institution immer mehr unter Druck. Nun kam auch Kritik von der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) Kristalina Georgieva – die EZB hätte “zu viel Geld gedruckt”.
„Wir verhalten uns oft wie achtjährige Buben beim Fußballspielen“, sagte Georgieva über die Geldpolitik der EZB. Dies nahm eine völlig verdutzt dreinblickende Lagarde mit einem Lachen zur Kenntnis. Doch Georgieva legte live im TV nach: “Wir haben zu viel Geld gedruckt und nicht an die unbeabsichtigten Folgen gedacht.”
Lagarde immer wieder unter Druck
Zuvor hatten führende Vertreter der EZB nach der Alleingang-Entscheidung Lagardes, den Leitzins bei 0,00 Prozent zu belassen deutlich Kritik geübt und eine schnellere Anhebung der Zinsen gefordert. Experten sehen auch in der expansiven Ausweitung der Geldmenge im Euroraum große Probleme auf die EU-Mitgliedstaaten zukommen.
Dies hat einem Insider zufolge dazu geführt, dass Lagarde versucht haben soll, Kritik aus den eigenen Reihen nach Zinsbeschlüssen zu unterbinden.
Die geschäftsführende Direktorin der #Weltbank und des #IWF Kristalina Georgieva: "Wir haben zu viel Geld gedruckt und nicht an die unbeabsichtigten Folgen gedacht." pic.twitter.com/DcCEUXVswH
— Marcus Fuchs (@mr_marcus_fuchs) April 25, 2022
Bulgarin ist Nachfolgerin Lagardes
Mit einer informellen Richtlinie sind Währungshüter demnach angehalten worden, an Tagen nach dem Zinsentscheid öffentlich nur die beschlossene Mehrheitsmeinung wiederzugeben. Nun kommt auch Kritik vom IWF, dessen Direktorin Lagarde vor ihrem Engagement in der EZB war. Die Bulgarin Kristalina Iwanowa Georgiewa bekleidet dieses Amt seit Oktober 2019.
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