Mega-Deal mit US-Armee: Microsoft erhält 21 Milliarden Dollar für die Ausstattung der Armee mit Augmented-Reality-Headsets
Microsoft hat einen 21-Milliarden-Dollar-Auftrag von der US-Armee erhalten. Das Technologie-Unternehmen soll die amerikanischen Kampftruppen mit seinen Augmented-Reality-Headsets ausstatten. Die Technologie basiert auf den sogenannten HoloLens-Headsets von Microsoft, die ursprünglich für die Videospiel- und Unterhaltungsindustrie gedacht waren. Beamte des Pentagon sehen in der futuristischen Technologie eine Möglichkeit, das Bewusstsein der Soldaten für ihre Umgebung zu verbessern, und ihre Fähigkeit, Ziele und Gefahren zu erkennen, zu steigern.
Wer die HoloLens-Displays trägt, sieht virtuelle Bilder, die über die physische Welt vor ihm gelegt werden. Das Spektrum reicht von Hologrammen in virtuellen Spielwelten bis hin zu Reparaturanweisungen, die über einem kaputten Gerät schweben. Die Benutzer können das Gesehene mit Handgesten und Sprachbefehlen steuern.
Vorteil auf Schlachtfeldern
Die Soldaten haben die Geräte im vergangenen Jahr in Fort Pickett in Virginia getestet. Die US-Armee hofft, die Truppen könnten über das System einen Vorteil “auf Schlachtfeldern erlangen, die zunehmend urban, überfüllt, dunkel und unberechenbar sind”. Die Headsets könnten sowohl für das Training als auch im tatsächlichen Kampf eingesetzt werden. Bereits 2018 hat die Armee einen 480-Millionen-Dollar-Vertrag mit Microsoft abgeschlossen, um das System zu testen. Der neue Vertrag ermöglicht Microsoft die Massenproduktion für mehr als 120.000 Soldaten der Army Close Combat Force.
Microsoft zufolge erstreckt sich der Vertrag auf zehn Jahre. Das System könne auch thermische Nachtsicht und Gesichtserkennung integrieren, sagt Microsoft-Präsident Brad Smith. Soldaten würden dann selbst auf entfernten Schlachtfeldern mit “Echtzeit-Analysen” versorget. Auch bei der Planung einer Geiselbefreiungsaktion könnte das System zum Einsatz kommen, indem es einen “digitalen Zwilling” des Gebäudes erstellt.
Bei Videospielen mäßig erfolgreich
Microsoft ist eines von mehreren Unternehmen, das in den vergangenen zehn Jahren versucht hat, die Spielewelt mit glitzernden neuen Virtual-Reality-Brillen zu beeindrucken. Doch die meisten Bemühungen verliefen im Sand. Zwar soll die Brille auch beim Spielen des Hit-Spiels Pokemon Go verwendet werden, de facto werden die Geräte hauptsächlich in der Arbeitswelt, etwa zur Unterstützung von Chirurgen oder Fabrikarbeitern eingesetzt.
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