Nach Hetze und Hasswelle: Impfpflicht-Kritiker (42) nahm sich das Leben
Er äußerte sich kritisch zum Thema Impflicht, im Netz erntete er dafür massive Kritik. Zudem wurde gegen ihn gehetzt: Sein Wikipedia-Eintrag wurde beinahe im Minutentakt geändert. Nun ist der der Biologe und Buchautor Clemens Arvay (42) tot.
Clemens Arvay war im Zuge der Corona-Pandemie ein oft gesehener Gast bei Diskussionen. Der österreichische Biologe äußerte sich dabei kritisch zum Thema Impfpflicht und wurde deshalb zum Opfer emotionaler Reaktionen im Netz. Sein Wikipedia-Eintrag wurde regelmäßig geändert, er wurde kritisiert und beschimpft. Nun wurde es dem Wissenschaftler und Buchautor offenbar zu viel: Clemens Arvay hat sich das Leben genommen, wie aus Familienkreisen bestätigt wurde. Die Familie sieht jedoch auch andere Gründe für seine Verzweiflungstat.
"Ich äußere mich nicht mehr zum Thema Impfung"
Zum Thema Corona und Impfung hat sich der Grazer bereits seit Jänner nicht mehr geäußert. “Die Corona-Pandemie ist vorbei, beim Thema ‘Impfstoffe’ hat jede und jeder seine oder ihre Position bezogen, wer sich impfen lassen möchte, hat es getan, und wer es nicht möchte, hat es nicht getan. Auf Shitstorms, Denunziation und Attacken aller Art auf mich habe ich schlicht keine Lust mehr. Ich werde mich nicht mehr mit dem Thema ‘Impfstoffe’ befassen und habe auch keine Lust mehr, mich mit pharmazeutischen Konzernen auseinanderzusetzen. Mein Lebensthema ist die Ökoimmunologie – die Erforschung des Immunsystems im Kontext der Umwelt”, teilte er seinen Fans auf Facebook mit.
Im Frühjahr sollte zudem – gemeinsam mit Alessandra Moog – sein neues Buch mit dem Titel “In Zukunft selbstversorgt: Wegweiser in ein autarkes Leben” erscheinen.
Clemens hat sich am 18.Feb.23 das Leben genommen. R.I.P. 😢#Hetzlichen Dank an alle, die sich kräftig an der systematischen und vorallem idR. sachlich nicht substanziellen Diskreditierung seiner Person beteiligt haben! pic.twitter.com/HPVFmrH9jt
— Prof. Robert „Robbie“ Koch (@KochID19) February 23, 2023
Impfstoff-Buch sorgte für geteilte Meinungen
Für geteilte Meinungen hat jedoch Arvays Buch aus dem Jahr 2021 gesorgt. “Corona Impfstoffe – Rettung oder Risiko?” sollte als “wissenschaftlich fundierte Entscheidungshilfe” dienen und Lesern bei der Entscheidung bezüglich dem Corona-Jaukerl helfen. “Was ist das für eine sch***?” und “Keiner will dein Buch lesen”, war unter anderem in den sozialen Medien zu lesen.
"Ich fasse es nicht.."
Nun trauert die Welt um den Biologen: Kommentare wie “Das hast du echt nicht verdient. Ruhe in Frieden!”, “Danke für deine Worte, sie haben mir oft geholfen. Ruhe in Frieden”, oder “Was haben diese Menschen nur getan? Ich fass es nicht…”, sind auf Twitter zu lesen. Arvay hinterlässt einen Sohn.
Clemens #Arvay pic.twitter.com/uc9Gth7w0O
— Tertiärdelikt ॐ Ⓥ 🕊 (@tertiaerdelikt) February 23, 2023
Kommentare
Seine Impfgegnerschaft habe ich nie geteilt, aber sein Freitod sollte uns innehalten lassen, wie gehen wir mit Andersdenkenden um.
Erst heute, als vier Tage später erfuhr ich vom Suizid von Clemens Arvay,
der eine Zeitlang meine eigene Entscheidung zum Nichtimpfen mit dem Coronaimpfstoff stützte. Auch hatte er im Nachhinein recht gehabt, wenn er behauptete, dass es nach dem Impfen keine sterile Immunität gibt.
Arvay habe ich als einen sehr naturverbundenen Menschen wahrgenommen, der neben seinen schriftstellerischen und naturwisssenschaftlichen Begabungen auch noch als Musiker und Komponist eigener Stücke hervortat. Es war für mich ein echter Schock.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Hetze ein Teil ausmachte, aber ich kann mir auch vorstellen, dass Beziehungsenttäuschung eine weitere große Enttäuschung für C. Arvay war. Ich für meinen Teil werde noch lange brauchen, um zu verdauen, dass ein so gesunder, und sportlicher Mensch mit vielen geistigen Qualitäten von uns schied.