Nach Horror-Prognosen: In einem Monat nur 11 Affenpocken-Fälle in Österreich
Seit Großbritannien am 8. Mai den ersten Fall von Affenpocken gemeldet hat, erreichten dramatische Warnungen die Öffentlichkeit. Alarmstimmung herrschte auch in Österreich, als am 23. Mai erstmals Affenpocken bei einem Patienten registriert wurden. Einen Monat später wuchs die Zahl der Fälle – auf elf.
Jährlich stecken sich zwischen 5 und 15 Prozent der Österreicher während der Grippewelle an. Dieses Niveau haben wir bei den Affenpocken noch nicht ganz erreicht. Bisher wurden elf Fälle registriert. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung beträgt somit 0,0001375 Prozent.
Von Pandemie kann bisher keine Rede sein
Vor einem Monat klang alles noch weit dramatischer. Kurz nach dem ersten Fall von Affenpocken in Großbritannien war die Weltgesundheitsorganisation (WHO) alarmiert, weil weitere Fälle in Spanien, Portugal, den USA, Schweden und Italien aufgetreten sind. Umgehend rief die WHO zur rigorosen Verfolgung aller Kontakte von Betroffenen auf.
Allzu dramatisch sind aber auch die weltweiten Zahlen nicht. Gerade einmal 2780 Fälle wurden bisher verzeichnet. Nur zum Vergleich: Bei Corona bewegt sich Österreich zurzeit gerade in Richtung 10.000, 15.000 Neuinfektionen – pro Tag. Corona-Einschränkungen sind zurzeit dennoch nicht geplant.
Milder Verlauf, weit harmloser als klassische Pocken
Darüber hinaus verlaufen Affenpocken deutlich milder als die klassischen Pocken, die 1979, nach einer aufwändigen Impfkampagne, ausgerottet wurden. Sie waren nicht nur deutlich infektiöser, sondern führten auch zu schweren Verläufen mit einer geschätzten Mortalität von 30 Prozent.
Affenpocken-Ausbrüche betreffen bisher primär Männer, die Sex mit Männern haben.
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