Neue Lithium-Metall-Batterie könnte Reichweite von E-Autos massiv erhöhen
Die von deutschen Forschern entwickelte Lithium-Metall-Batterie könnte in Zukunft die Reichweite von E-Autos erhöhen. Mit einer Energiedichte von über 500 Wh/kg funktioniert die Lithium-Metall-Batterie mit hoher Effizienz.
Geringere Reichweite als Verbrenner und auch die langen Ladezeiten galten in der Vergangenheit als Hauptkritikpunkte bei Elektroautos. Viele Benzin-und Dieselwagen können nämlich weit mehr als 500 Kilometer fahren und lassen sich auch innerhalb von wenigen Minuten betanken. Elektroautos laden oft bis zu einer Stunde. Daher wird bereits an Verbesserungen gearbeitet. Forscher der Karlsruhe Institute of Technology und des Helmholtz-Instituts in Ulm haben nun eine Lithium-Metall-Batterie entwickelt. Diese verspricht massive Verbesserungen.
Große Energiedichte
Die besagte Lithium-Metall-Batterie erreicht eine Energiedichte von deutlich über 500 Wattstunden pro Kilogramm. Zum Vergleich: Übliche Lithium-Energiespeicher bringen 200 bis 300 Wh/kg. Dementsprechend wäre das also eine Verdoppelung. Mit dem neuen Akku wäre eine Reichweite von über 1.000 Kilometern denkbar. Hier wird mit einer gut verfügbaren Kobalt-armen und Nickel-reichen Kathode experimentiert. Zwar erreichte diese eine hohe Energiedichte. Allerdings zeigte sich nach nach wenigen Ladezyklen bereits Degradierungserscheinungen.
Daher stiegen die Forscher auf ionisches Flüssig-Elektrolyt um. Damit erreichte man eine Energiedichte von 560 Wh/kg. Jedoch muss man sich noch ein wenig gedulden, bis diese Erfindung in die Produktionsstätten der Autohersteller kommt.
Kommentare
Auch ich habe mich eingehend mit der damit verbundenen Thematik befasst, komme allerdings zu einem anderen Schluss:
Im Schwerverkehr ist bei derzeitigem Stand der Technik der bereits in Serie verfügbare Erdgasantrieb (geht auch mit Biogas) mit maximal 10% an Schadstoffen wie beim Diesel unschlagbar.
Beim Pkw sind es beim Stand der Akkutechnik Hybride mit kleinen Batterien.
Erst, wenn neue Akkus mit einer entsprechenden Leistungsdichte serienreif sind, werden reine Elektroautos konkurrenzfähig.
Bleibt also noch das Problem der Stromerzeugung. Da sind zwei österreichische Entwicklungen zukunftsfähig. Einmal die Entwicklung einer Solarzelle mit fast dreifachem Wirkungsgrad, die bald in Serienproduktion gehen könnte, und eine Solarfolie, die mit herkömmlichen Verfahren erzeugt werden kann und auf die der stromproduzierende Anteil wie Farbe einfach aufgedruckt wird. Leider ist hier die Lebensdauer noch zu gering für einen Serieneinsatz.
Auch wenn man außer Acht lässt, dass in all diesen Diskussionen nicht von LKWs, Bussen und Arbeitsmaschinen (Traktoren, …) gesprochen wird, und nur PKWs als böse CO2-Emittenten stigmatisiert werden:
Es gibt weltweit nicht genug Rohstoffe, um Akkus für einen gesamten Ersatz der weltweiten PKW-Flotte zu bauen.
Es gibt österreich-, europa- und weltweit nicht genug erneuerbaren Strom, um eine relevante PKW-Flotte “grün” zu laden.
Und breite Bevölkerungsschichten haben auch nicht das Geld, sich ein Fortbewegungsmittel um 30.000 EUR aufwärts (nein, ich rede nicht von kleinen Stadtflitzern, sondern einem für eine Familie brauchbaren Fahrzeug) zu kaufen.
e-Mobilität wird also individuelle Mobilität nur für eine kleine Kaste von Privillegierten ermöglichen.
Und für alle anderen bleiben (Lasten-)Fahrräder und Öffis.
Schöne Zukunft.