Neue Regeln für Omikron-Genesene: Wiens Schulen droht das Chaos
Ab kommender Woche können in Wien bei mehreren Infektionsfällen in einer Klasse geimpfte und genesene Schüler weiterhin in der Schule unterrichtet werden. Nur die positiv getesteten Kinder selbst und ungeimpfte oder nicht genesene Schulkinder werden als Kontaktperson abgesondert. Eltern- und Lehrervertreter befürchten, dass diese Zweiteilung der Klasse in der Praxis zu Chaos führen wird.
Die neue Regelung besagt konkret, dass im Falle mehrerer Infektionen in einer Klasse nur noch eine Teilsperre für fünf Tage erfolgt. Ausreichend geimpfte Kinder – zwei Impfungen bis zum Alter von zwölf Jahren bzw. drei Teilimpfungen bei älteren Kids sind nötig – oder von der Omikron-Variante genesene Kinder können die Klasse weiterhin besuchen. Derzeit haben sowohl bei den jüngeren als auch den älteren Wiener Schülern 29,2 Prozent ein entsprechendes Impfzertifikat.
Für Eltern- und Lehrervertreter ist allerdings nicht nachvollziehbar, wie bei dieser Zweiteilung der Klasse der Unterricht organisiert werden soll. Immerhin könnten die Lehrerinnen und Lehrer schlecht parallel in der Schule und online unterrichten, kritisiert der oberste Wiener Pflichtschullehrer-Gewerkschafter Thomas Krebs. “Das kann so nicht funktionieren.” Er plädiert dafür, dass entweder der Großteil der Schüler in der Klasse Präsenzunterricht erhält und die abgesonderten Schüler wie in einem sonstigen Krankheitsfall zuhause den Stoff erarbeiten, oder bei Sperre der Klasse eine Form von Distance Learning durchgeführt wird.
Frage der Ausgestaltung bleibt offen
“Das muss ganz klar geregelt sein, denn sonst bricht das System zusammen”, fordert auch der Vorsitzende des Wiener Elternverbandes, Karl Dwulit, in der “Kronen Zeitung”. Hybrider Unterricht, bei dem der Unterricht aus dem Klassenzimmer auf den Computer daheim übertragen werde, funktioniere nämlich nur in den allerwenigsten Klassen. In der Praxis müssten sich deshalb wohl Kinder ohne Impf- oder Genesungszertifikat daheim alleine mit Lernpaketen durchschlagen.
Im Büro von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) wurde die Frage nach der genauen Ausgestaltung offengelassen. “Bei einer Teilschließung kann die Schule in Einzelfällen in Abstimmung mit dem zuständigen Schulqualitätsmanager autonom auf Distance Learning umstellen, wenn zum Beispiel aufgrund der Anzahl der abzusondernden Schüler ein Präsenzunterricht nicht sinnvoll möglich ist.” Dann würde also der Unterricht für alle daheim erfolgen.
Kommentare
Lasst unsere Kinder in Ruhe. Kinder impfen weil zu viel Impfstoff da ist?
Es reich doch jetzt wirklich.
“Schulqualitätsmanager”? Als würden diese Leute die Qualität der Schulen “managen”, vollkommen lächerlich!. Die einzigen Garanten für guten Unterricht sind die Lehrkräfte in den Klassen. Das “Schulqualitätsmanagement” kann ersatzlos abgeschafft werden!