Gehirnnebel, Depressionen: Neue Oxford-Studie über Corona - und die wahren Folgen
Zwei Jahre mit Millionen an Corona-Infektionen, zwei Jahre intensive Forschung: Jetzt liefert eine neue Studie der Universität Oxford das gesammelte Wissen über Covid-19. Die gute Nachricht: Die Omikron-Variante führt weiter zu milderen Erkrankungen. Aber: Es gebe auch dabei psychiatrische und neurologische Folgen.
Das Forscherteam der Universität Oxford hat die Daten von mehr als 1,25 Millionen Corona-Patienten ausgewertet und daraus Schlüsse gezogen. Eines der wichtigsten Erkenntnisse, die jetzt auch vom Nachrichtenmagazin “Focus” zusammengefasst werden: “Erwachsene haben ein erhöhtes Risiko für neurologische und psychiatrische Erkrankungen in den ersten sechs Monaten nach der Corona-Infektion.”
Zwar sei die Omikron-Variante tatsächlich ungefährlich, weil die Erkrankungen milder verlaufen und es weniger Todesfälle gebe, aber auch diese Virus-Mutation hätte Folgen: Omikron führt zu ähnlichen Risiken von neurologischen und psychiatrischen Folgen wie bei den anderen Varianten.
Und diese Folgen nennen die Wissenschaftler: Stimmungsstörungen (etwa Depression), Angststörungen, Psychotische Störungen, Schlaflosigkeit, ein kognitives Defizit („Gehirnnebel“), Demenz, Epilepsie und Krampfanfälle, Ischämische Schlaganfälle, Gehirnblutungen, Enzephalitis, Nerven-, Nervenwurzel-, Plexusstörungen, neuromuskuläre Erkrankungen, Parkinsonismus und das Guillain Barre-Syndrom.
Gute Nachrichten - und auch eine Warnung
Die Wissenschaftler dokumentierten auch die häufigsten Folgewirkungen einer Covid-Infektion: Bisher wurden 200 Long-Covid-Symptome gefunden. Zu den häufigsten gehören kognitive Beeinträchtigungen wie Gehirnnebel, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und depressive Verstimmungen sowie Müdigkeit und Erschöpfung, Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Geruchs- und Geschmacksstörungen, aber auch Herzbeschwerden, Nieren- und Stoffwechselstörungen.
Die gute Nachricht für alle Eltern: Kinder haben kein erhöhtes Risiko für Angststörungen und Depressionen nach einer Corona-Infektion, das Risiko von Gehirnnebel ist bei Kindern nur vorübergehend.
Allerdings wird auch gewarnt: „Bei Kindern besteht nach wie vor ein höheres Risiko für mehrere Diagnosen, insbesondere Epilepsie und Krampfanfälle.”
Alle Details zu dieser umfassenden Studie finden Sie hier:
www.thelancet.com/journals/lanpsy/article/PIIS2215-0366(22)00260-7/fulltext
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