
Protest & Bedenken: 218 Apotheker stellen sich gegen die Impfpflicht
Apotheker wenden sich in einem offenen Brief an die Regierung, damit sie die Impfpflicht nochmals überdenkt. Was sie besonders stört: Die Beratung in den Apotheken soll sich künftig auf die Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums stützen. Auch die Spaltung der Gesellschaft ist für die Pharmazeuten ein rotes Tuch.
Die Impfpflicht ist mittlerweile auch innerhalb der Apotheker zum Streitthema geworden. Eine Apotheker-Initiative begehrt gegen die Impfpflicht auf – “aus Angst vor existenzbedrohenden Sanktionen”.
Kritik an Rolle des Nationalen Impfgremiums
218 Pharmazeuten und Mitarbeiter von Apotheken wenden sich in einem offenen Brief an die Regierung und fordern sie auf, die Impfpflicht zu überdenken. Auf Kritik stößt vor allem die Rolle des Nationalen Impfgremiums. Auf dessen Empfehlungen soll sich nämlich die Beratung in den Apotheken stützen. Doch die Apotheker pochen vielmehr auf eine “objektive Beratung in Apotheken”, da andernfalls “vermeidbare Impfschäden” drohen würden.
Ausgeschickt wurde der Brief über die NGO “Agentur für Globale Gesundheitsverantwortung”. Deren Direktorin, die Anwältin Silvia Behrendt, hat sich bereits mehrfach kritisch geäußert, nicht nur zur Impf-Pflicht, sondern auch zur Impfung selbst.
"Kritischer Diskurs" wird vermisst
Die Apotheker unterstreichen: “Unsere Kund*innen erwarten ehrliche und objektive Arzneimittel-Informationen von uns. Sie wenden sich vertrauensvoll an uns und es ist unsere Aufgabe, sie ernst zu nehmen, wenn sie […] einen Zusammenhang mit dem Covid-19-Vakzin vermuten”.
Sie kritisieren auch die Apothekerkammer. Diese hatte ihren Mitgliedern mitgeteilt, die Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums “als wissenschaftliche Grundlage für die Beratung und Information” anzusehen. Als Apotheker müsse man jedoch auf ein “breites Spektrum an Symptomen und Empfindungen” eingehen. Dazu wird ein “kritischer Diskurs” hinsichtlich der Impfpflicht vermisst.
Apothekerkammer: "Corona-Impfung zählt zu am umfassendsten erforschten Vakzinen"
Die Apothekerkammer hält unterdessen aus wissenschaftlichen Gründen an den Empfehlungen des Impfgremiums fest und unterstütze daher, “so wie die überwältigende Mehrheit unserer Mitglieder, jegliche Maßnahmen, die zur Erhöhung der Durchimpfungsrate geeignet, angemessen und verhältnismäßig sind.” Und: “Die Schutzimpfung wurde mittlerweile milliardenfach verabreicht und zählt zu den am umfassendsten und genausten erforschten Vakzinen unserer Zeit”.
Die Bundesregierung will sich bei der Letztentscheidung, ob die Impfpflicht nun wieder abgeschafft wird oder nicht, ebenfalls auf das Expertengremium verlassen.
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