
Gegen psychische Folgen der Pandemie: Rotes Kreuz bildet Teenager als Berater für Gleichaltrige aus
In der Coronakrise leiden 86 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter Einsamkeit, 71 Prozent unter erhöhtem Stress – das Jugendrotkreuz sucht jetzt verstärkt nach Freiwilligen die sich zu Beratern für Gleichaltrige ausbilden lassen wollen.

Die Coronakrise macht Kindern und Jugendlichen weiterhin besonders zu schaffen. 86 Prozent von ihnen leiden unter sozialer Isolation und Einsamkeit, 71 Prozent unter erhöhtem Stress, warnte das Rote Kreuz am Mittwoch unter Berufung auf eine Studie der Universität Innsbruck. Das Jugendrotkreuz sucht verstärkt junge Berater für sein time4friends-WhatsApp-Service. Von Jänner bis Mai 2021 seien mehr als 9.000 Whats-App-Nachrichten beantwortet worden, mehr als im gesamten Vorjahr.
Kontakt zu Gleichaltrigen ermöglichen und sichere Räume schaffen
Das Team ist täglich von 18.00 bis 22.00 Uhr unter +43-664-1070-144 erreichbar. Das Angebot ist anonym und kostenfrei. “Es gibt Dinge, die Jugendliche ungern mit Erwachsenen besprechen. Genau dafür ist time4friends da. Speziell ausgebildete Peers hören zu und helfen in schwierigen Situationen”, erläuterte Renate Hauser, Leiterin des Österreichischen Jugendrotkreuzes, in der Aussendung.
“Ganz wichtig ist es, Kontakt zu Gleichaltrigen zu ermöglichen und sichere Räume zu schaffen. Kinder und Jugendliche brauchen jetzt besonders viel Unterstützung”, betonte Barbara Juen, Klinische und Gesundheitspsychologin der Universität Innsbruck und Fachliche Leiterin der Psychosozialen Betreuung im Österreichischen Roten Kreuz. Als Peer-Beraterinnen und Berater mitmachen können alle Jugendlichen im Alter von 15 bis 18 Jahren, die gern zuhören und anderen helfen. Sie erhalten eine kostenlose Schulung und werden regelmäßig vom Jugendrotkreuz betreut. Die Ausbildung findet von 31. Juli bis 4. August in Litz am Attersee statt.(APA/red)
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