
Schock für 600 Mieter: Warmwasser nur noch 10 Stunden pro Tag
Das gab es zuletzt in der Nachkriegszeit, die Großeltern können sich noch erinnern: In einer Wohngenossenschaft wird das Warmwasser rationiert. Der Schock bei den Mietern sitzt tief. Der Genossenschafts-Vorstand begründet die Maßnahme mit steigenden Energiepreisen. Im Übrigen wolle man für den Winter sparen.
Die deutsche Wohnungsbaugenossenschaft Dippoldiswalde umfasst 600 Wohnungen. Über einen Aushang neben der Haustür ließ sie die Vermieter wissen: Warmwasser fließt ab sofort nur morgens von 4 bis 8 Uhr, mittags von 11 bis 13 Uhr, abends von 17 bis 21 Uhr.
„Es geht nicht darum, die Mieter zu ärgern, sondern sich auf das einzustellen, was wir im nächsten Jahr vielleicht sonst nicht mehr bezahlen können“, sagt Genossenschafts-Vorstand Falk Kühn-Meisegeier gegenüber der „Bild“. Jeder solle sich ein wenig einschränken: „Wir wollen, dass Mieter gut durch diese Krise kommen. Das Leben ist so schon teuer genug.“
Auf Verständnis dürfte die Maßnahme aber nicht stoßen. „Ich weiß nicht, wie ich meine kleine Tochter waschen soll“, sagt Mieterin Mareike Wewezer (19, Versicherungskauffrau) zur „Bild“. Klaus Göhler (84, Pensionist) meint: „Dann gehe ich eben zu meiner Tochter duschen.“
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