
950.000 Euro-Song der Krankenkasse: "Lass uns impfen, endlich sind wir frei"
Ein Youtube-Video der Gesundheitskasse sorgte im Netz für Wirbel. Der Werbespot, der 950.000 Euro Steuergeld verschlungen haben soll, sei manipulativ und suggeriere, dass man seine Freiheit nur durch eine Impfung zurückerlangen könne, so empörte Benutzer. Die Bewertungen des Videos sprechen eine deutliche Sprache.
Mitte Mai veröffentlichte die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) auf der Videoplattform Youtube ein 25 Sekunden langes Werbevideo mit dem Titel „Freuen wir uns zurück – #lassunsimpfen.“ Dieses sorgte im Netz für Aufregung und hat mittlerweile über 470.000 Klicks. Zu sehen sind fröhliche Menschen, die sich tanzend durch den Alltag bewegen. Am Ende des Videos sieht man den Arm einer lachenden jungen Frau, auf dem ein Pflaster mit der Aufschrift #lassunsimpfen klebt. Auch ein tanzendes Kind ist zu sehen. Musikalisch untermalt wird das Video mit dem Impf-Song, dessen Text bei vielen Benutzern auf Empörung stieß.
98,3 Prozent der Seher beurteilten das Video negativ
Die ÖGK schrieb auf ihrer Homepage, das Ziel des Videos sei „eine positive Einstellung und breite Akzeptanz zum Thema Impfen zu erreichen. Dazu wurde von DJ Möwe mit „Baby lass uns impfen“ ein eigener Song remixt, der Lebensfreude transportieren und damit auch impfskeptische Personen erreichen soll“. Der Song wurde von den Sehern allerdings überwiegend negativ beurteilt– nur 1,7 % der Benutzer gaben einen Daumen nach oben, die restlichen 98,3 Prozent bewerteten das Video negativ.

Schenkt man den vielen Postings erzürnter Benutzer in den Sozialen Medien Glauben, so missfällt besonders der Text, der suggeriert, man würde durch die Impfung seine Freiheit zurückerlangen. Besonders die Songzeile „Baby lass uns impfen, ich und du, wir zwei. Lass uns hier verschwinden, endlich sind wir frei“ stieß bei vielen auf Gegenwehr, der Text sei manipulativ und habe etwas von Propaganda. Ein Benutzer schrieb beispielsweise auf Twitter: „Die TV-Kampagne „Baby lass uns impfen“ ist so ziemlich das Dümmste, das zu diesem sensiblen Thema bislang veröffentlicht wurde!“. Ein anderer Benutzer fragte: „Steuerverschwendung oder Politkroteske?“
ÖGK deaktivierte Kommentare
Laut internen Quellen hagelt es an den Telefonen der ÖGK seit dem viral-gehen des Videos Beschwerden. Ob die Gesundheitskasse besonders zugänglich für Kritik ist, bleibt fraglich, denn bis jetzt gab es kein Statement zu dem misslungenen Werbespot. Dieser soll fast eine Million Euro Steuergeld für die Produktion verschlungen haben. Auch wurde die Kommentarfunktion unter dem Video von der ÖGK vorsorglich deaktiviert.