Nordkorea hat, erstmals seit Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden, wieder ballistische Raketen abgefeuert. UNO-Resolutionen verbieten dem Land die Erprobung solcher Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf befördern können. Zwei Kurzstreckenraketen flogen Donnerstagfrüh im Abstand von knapp 20 Minuten im Kreis Hamju im Osten Nordkoreas gestartet worden und 450 Kilometer weit in Richtung offenes Meer, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mit.
Die Raketen hätten eine Höhe von 60 Kilometern erreicht.

US-Politik bereitet neue Nordkorea-Politik vor

Die jüngsten Raketentests der selbst erklärten Atommacht Nordkorea gelten als eine Herausforderung für den neuen US-Präsidenten Joe Biden. Nach Einschätzung von Beobachtern versucht Pjöngjang, den Druck auf die USA zu erhöhen, denen es eine feindselige Politik vorwirft.

Die US-Regierung bereitet derzeit eine neue Nordkorea-Politik vor. Die entsprechende Überprüfung ist nach Angaben von Regierungsbeamten fast abgeschlossen. US-Außenminister Antony Blinken hatte bei einem Besuch in Seoul in der vergangenen Woche betont, es lägen verschieden Optionen auf dem Tisch. Dies schließe diplomatische Anreize ein, aber auch Maßnahmen, um mehr Druck auf Pjöngjang auszuüben.

Das Ständige Komitee des Nationalen Sicherheitsrates in Südkorea äußerte nach einer Dringlichkeitssitzung “tiefe Besorgnis” über den jüngsten Test des Nachbarlandes. In Tokio kündigte Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga einen “ernsten Protest” gegen Nordkoreas Verhalten an. “Der Start bedroht den Frieden und die Stabilität unseres Landes und der Region, das war eine klarer Verstoß gegen Resolution den UNO-Sicherheitsrats”, sagte Suga vor Journalisten. Der japanischen Regierung zufolge feuerte Nordkorea zwei ballistische Raketen an seiner Ostküste ab. Sie seien außerhalb des japanischen Gewässers ins Japanische Meer (koreanisch: Ostmeer) gestürzt. (APA/red)