
Geständnis: Grüner Politiker hat Neonazi-Hetze und Angriffe auf ihn erfunden
Morddrohungen mit Rasierklingen im Kuvert, Hakenkreuze und das Wort “Jude” auf seinem Auto: Der grüne Politiker Manoj Subramaniam (33) schien das Opfer einer Nazi-Hetzjagd zu sein, sogar der ganze Stadtrat erklärte sich solidarisch. Doch jetzt fand die Polizei heraus: Es war alles erfunden.
Im Juli hatte der bekannte Grün-Politiker in Erkelenz (D) Strafanzeige gestellt: Damals sei sein Auto unter anderem mit einem Hakenkreuz beschmiert und die Fenster eingeschlagen worden. Zuletzt hatte er bei der Polizei behauptet, eine Morddrohung – unterzeichnet mit NSU 2.0 – erhalten zu haben
Der Staatsschutz der Polizei Aachen hatte zusammen mit der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach Ermittlungen aufgenommen. Gleichzeitig wurden durch die Polizei Heinsberg Schutzmaßnahmen durchgeführt. Bei den Ermittlungen verfestigte sich jedoch der Verdacht, dass die angezeigten Straftaten nur vorgetäuscht waren und dass der 33-jährige Politiker die Taten selbst verübt habe. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach am Freitag dem WDR.
Bei einer Hausdurchsuchung habe sich dieser Verdacht erhärtet. Nach WDR-Informationen hat der Grünen-Politiker, dessen Eltern aus Sri Lanka stammen, bei einer Vernehmung die Taten zugegeben.
Farbe für die Hakenkreuz-Schmiererei in der Wohnung des Politikers gefunden
Bei einer Durchsuchung in der Wohnung Subramaniams wurden von der Polizei entsprechende Beweismittel entdeckt. So etwa die Farbe, mit der die hetzerischen Schmierereien aufgemalt worden sein sollen. Zudem soll der Beschuldigte in seiner Vernehmung regelrecht zusammengebrochen sein und die Taten weitgehend eingeräumt haben. Zu seinem Motiv wollten sich Ermittler nicht äußern.
Bei der Grünen-Parteispitze ist man fassungslos: „Hass und Gewaltandrohungen sind ein großes Problem in unserem Land. Um so mehr sind wir davon schockiert, dass Manoj Subramaniam Straftaten gegen sich vorgetäuscht hat.“
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