
"Hijab Transformation": Neuer TikTok-Trend wirbt Mädchen für Verschleierung
Ein neuer Trend auf der Videoplattform TikTok soll Mädchen in Deutschland und Österreich das Kopftuch schmackhaft machen. Hierfür werden in einer Fußgängerzone junge Frauen mit einem Hijab “umgestylt”. Die Videos finden in radikal-muslimischen Kreisen viel Zuspruch.
Derzeit stürmen Videos unter dem Titel “Hijab Transformation” die TikTok-Charts und werden von Hunderttausenden gesehen und geteilt – die Botschaft ist allerdings fragwürdig. Die kurzen Clips, bei denen es sich zumindest auf den ersten Blick um Werbung für einen Frankfurter Händler für Hijabs handelt, werden auch eifrig in radikal-muslimischen Kreisen verbreitet.
Sie laufen dabei immer nach dem gleichen Muster ab: Eine freundliche Stimme spricht junge, meist leicht bekleidete Frauen auf der Straße an und fragt, ob sie nicht mal ein Kopftuch ausprobieren möchten. Los geht die “Hijab-Transformation” im Stile einer Vorher-Nachher-Stylingshow. Vollkommen begeistert betrachten die jungen Frauen dann anschließend das Ergebnis im Spiegel. Nicht nur die Haare sind bedeckt, auch die Schultern und das Dekolleté. Ihnen wird versichert, wie gut ihnen der Hijab stehen würde. Und in den Kommentaren bekräftigen hunderte männliche Nutzer, wie “viel hübscher” die Mädchen nach der Verwandlung seien.
Tausendfach werden die Clips geteilt und erobern mittlerweile sogar die TikTok-Charts. Verbreitet werden diese Inhalte aber auch von Anhängern des politischen Islams samt der Botschaft, dass die jungen Frauen nun für Männer wesentlich attraktiver seien: “Wallah so hübsch”, in vielen Sprachen flutet die Kommentare.
Dass die Videos alle authentisch sind, darf bezweifelt werden. Vielmehr wirken die Szenen gestellt, was auf TikTok auch nicht ungewöhnlich ist. Das Problem: Die Plattform ist vor allem bei Kindern und Jugendlichen beliebt, die noch nicht ausreichend Medienkompetenz erworben haben, Inhalte auf ihre Authentizität hin beurteilen zu können.
Islamische Botschaften auf TikTok auf dem Vormarsch
Wie keine andere Religionsgemeinschaft hat es der Islam im deutschpsrachigen Raum verstanden, auf TikTok Anhänger zu werben. Neben vollkommen unverfänglichen Videos, die einfach nur über den muslimischen Glauben aufklären, findet man dort auch immer wieder radikalere Inhalte – allerdings so verpackt, dass sie für junge Leute ansprechend aufbereitet sind. So erzählen etwa Teenager, wie sie dank des Korans zu einem angeblich besseren Leben gefunden haben. Auch ploppen in den Charts oft Videos auf, die das Thema Zwangsheirat thematisieren – und zwar wohlwollend.
Kinder kommen mit den Inhalten zufällig in Berührung
Viele Eltern haben TikTok nicht am Schirm und wissen nicht genau, welche Inhalte sich ihre Kinder dort ansehen. Empfohlen werden in der Regel “Trend-Videos” mit vielen positiven Reaktionen, darunter auch die “Hijab Transformation”-Clips. Das heißt im Klartext, die Kinder kommen mit den Inhalten zufällig in Berührung.
Im vergangenen Jahr war TikTok die am häufigsten heruntergeladene App weltweit. Es wird angenommen, dass sie weltweit mehr als eine Milliarde Nutzer hat.
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