
Putins aktuelles Statement: Er bastelt weiter an einem Kriegsgrund
Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Montag erklärt, man müsse erwägen, ob die Separatisten-Regionen im Osten der Ukraine anerkannt werden sollen. Dieser Schritt würde einem militärischen Einmarsch Russlands den Weg bereiten.

Russlands Präsident Wladimir Putin will noch am Montag über die Anerkennung der selbst ernannten “Volksrepubliken” der Separatisten-Regionen im Osten der Ukraine entscheiden. Einen solchen Schritt fordern zurzeit die Chefs der beiden abtrünnigen selbsternannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk, und nicht nur die. Auch Außenminister Sergej Lawrow und Verteidigungsminister Sergej Schoigu sprachen sich bei der Sitzung des nationalen Sicherheitsrats für die Anerkennung der Regionen aus. Weder die Ukraine noch der Westen brauche den Donbass, hieß es im Sicherheitsrat.
Mit einem solchen Schritt würde Putin den Weg ebnen für einen militärischen Einmarsch Russlands in die Ostukraine. Russland sei klar, dass der Schritt angesichts der vom Westen angedrohten Sanktionen ernste Folgen haben werde, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew.
Tatsächlich hat ein Sprecher der Führung der Volksrepublik Donezk nun ganz offiziell Putin um militärische Unterstützung gebeten.
Nachträgliches caveat: Die Aussage stammt nicht vom Führer der Volksrepublik persönlich, sondern von einem Sprecher der Führung.
— Gerhard Mangott (@gerhard_mangott) February 21, 2022
Donezker Volksrepublik international nicht anerkannt
Die Volksrepublik Donezk, auch Donezker Volksrepublik, ist eine proklamierte Republik ohne internationale Anerkennung. Sie wurde am 7. April 2014 mit dem selbsternannten Volksgouverneur Pawel Gubarew zu Beginn des Kriegs in der Ukraine auf Teilen des Gebiets Donezk in der Ukraine ausgerufen.
Die Regierung der Ukraine sieht in der Volksrepublik Donezk ein separatistisches terroristisches Gebilde. Ein wesentlicher Grund dafür sind die bewaffneten Kräfte dort, die sich selbst als Volksmiliz oder Bürgerwehr bezeichnen. Zur geforderten Föderalisierung der Region unterstrich die Regierung: Es fehlt zur Verwirklichung die verfassungsmäßige Grundlage.
Volksrepublik Lugansk 2014 von Separatisten ausgerufen
Beinahe zeitgleich mit der Volksrepublik Donezk wurde am 28. April 2014 zu Beginn des Krieges auch die Volksrepublik Lugansk in der Ostukraine ohne internationale Anerkennung proklamiert. Das Oberhaupt ist zurzeit Leonid Passetschnik. Ausgerufen wurde Republik von einigen hundert Separatisten. Der Vorsitzende des vereinigten Stabes des Südostens der Ukraine erklärte, dass während der Versammlung zum Beschluss der Sezession nur ein kleiner Teil der Anwesenden für die Ausrufung der Republik gestimmt hatte. Bewaffnete hielten danach zahlreiche Gebäude in der Oblast Luhansk besetzt.
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