
Ukraine droht: NATO-Beitritt oder nukleare Aufrüstung
Die Ukraine erwägt die Wiederanschaffung von Atomwaffen, sollte das Land nicht Mitglied der NATO werden. „Entweder sind wir Teil eines Bündnisses wie der Nato und tragen auch dazu bei, dass dieses Europa stärker wird, oder wir haben eine einzige Option, dann selbst aufzurüsten“, sagte der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrej Melnik am Donnerstag.
Ukraine verzichtete auf Atomwaffenarsenal
Kiew wolle dann vielleicht auch über einen „nuklearen Status“ nachdenken. „Wie sonst können wir unsere Verteidigung garantieren?“, fragte er im „Deutschlandfunk“.
Im Jahr 1994 hatte Kiew den Verzicht auf das auf ukrainischem Gebiet lagernde drittgrößte Atomwaffenarsenal der Welt aus sowjetischen Zeiten erklärt.
"Wir brauchen militärische Hilfe"
Im Gegenzug verpflichteten sich damals die USA, Großbritannien und Russland, die Grenzen der Ukraine zu achten. Bereits nach der Krim-Annexion durch Russland 2014 hatte die Ukraine gerügt, keine Hilfe erhalten zu haben.
Angesichts der neuen Spannungen im Konfliktgebiet der Ostukraine (eXXpress berichtete) wächst international die Sorge vor einer Eskalation. Die Ukraine strebt seit Jahren eine Mitgliedschaft in der NATO an.
„Dieser Aufmarsch ist viel mehr als Muskelspiel, Säbelrasseln oder Kriegstrommeln, wie viele glauben hier in Deutschland“, sagte Melnik weiter. „Wir brauchen militärische Unterstützung.“ Er sprach von „realen Kriegsvorbereitungen eines neuen militärischen Angriffs auf die Ukraine, die auch in Berlin ernst zu nehmen sind“.
Moskau hat kein Interesse an Krieg
Die “Trainingseinheiten” auf russischem Territorium sollten nicht als Ausdruck aggressiver Absichten interpretiert werden, sagte indes die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Vor allem Deutschland und Frankreich, die in dem Konflikt mit vermitteln, sollten die „Propagandakampagne“ stoppen und „Kiew zur Deeskalation ermutigen“. Moskau sei nicht an einem Krieg im Donbass interessiert.