
Ukraine-Krieg: Wo Flüchtlinge in Österreich schnell Hilfe bekommen
45.000 Kriegsflüchtlinge sind seit Putins Invasion der Ukraine bereits in Österreich angekommen. Neben privaten Helfern sind vor allem das Ankunftszentrum für ukrainische Flüchtlinge sowie das Registrierungs- und Beratungszentrum der Stadt Wien die ersten Anlaufstellen in der Bundeshauptstadt.
Was passiert mit Füchtlingen aus der Ukraine, die in diesen Tagen in Österreich ankommen? Wo bekommen Menschen Hilfe, die keine Familie, Freunde oder Kontakte hier haben? Neben den vielen Helfenden und Organisationen, die direkt an den Bahnhöfen warten um Flüchtende in Empfang zu nehmen, ist das Humanitäre Ankunftszentrum beim Stadion Center im 2. Wiener Gemeindebezirk die allererste Anlaufstelle für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Das eigens eingerichtete Ankunfstzentrum ist für die Akutversorgung gedacht: Hier finden die Geflüchteten rund um die Uhr Hilfe bei der Vermittlung von Notquartieren. Es werden Hygieneartikel, Medikamente, Essen und Getränke verteilt, medizinische und psychosoziale Betreuer sind vor Ort.
Flüchtlinge, die vorerst in Österreich bleiben, registrieren sich im Austria Center Vienna
Für die diejenigen, die nicht sofort weiterreisen, wurde das Registrierungs- und Beratungszentrum beim Austria Center eingerichtet: Hier wird die offizielle Registrierung organisiert. Zwar ist die Aufnahme in die staatliche Grundversorgung noch nicht beschlossen, eine Vormerkung ist aber durchaus zu empfehlen. Da es aber nur von Montag bis Freitag zwischen 08:00 und 18:00 Uhr geöffnet ist, werden vormittags Wartenummern ausgegeben, um den Zustrom zu kanalisieren.
Auch hier gibt es die Möglichkeit, sich in Fragen der Wohnungssuche und bei juristischen oder bei psychosozialen Problemen beraten zu lassen. Die Mitarbeiter von AmberMed der Diakonie helfen bei medizinischer Beratung und mit Medikamenten. Durch die unmittelbare Nähe zum Wiener Test- und Impfzentrum können Flüchtlinge auch diese Einrichtungen nutzen.
75 bis 80 Prozent der ukrainischen Flüchtlinge sind nur zur Durchreise in Österreich
Die Feuerwehr, der Arbeiter-Samariter-Bund, Caritas und Volkshilfe unterstützen die Stadt Wien dabei beim Betrieb der beiden Anlagen. Es wird geschätzt, dass von den bisher über 45.000 nach Österreich geflüchteten Ukrainern 75 bis 80 Prozent weiterreisen werden – vor allem nach Frankreich, Italien und Deutschland, wo viele ihrer Landsleute leben.
Pflegefamilien und Gasteltern für Flüchtlingskinder gesucht
Die Wiener Kinder- und Jugendhilfe sucht indessen Pflegefamilien für unbegleitete minderjährige Kinder und Jugendliche: Dabei werden sowohl Pflegeeltern (für Kinder bis 14 Jahren) beziehungsweise Gasteltern (ab 14 Jahren) von der MA11 gesucht, welche die Obsorge für die Kinder übernimmt. Diese “Leiheltern” sollten neben ausreichend Platz vor allem Freude an der Betreuung von Kindern und Jugendlichen sowie Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen mitbringen.
Zuletzt sorgte die Geschichte eines Elfjährigen für Aufmerksamkeit, der ganz allein und nur mit einem Plastiksackerl in die Slowakei kam – seine Eltern mussten in der Ukraine bleiben, da seine Mutter ihre schwerkranke und pflegebedürftige Mutter nicht im Krieg alleine lassen konnte und seinem Vater im Zuge der Generalmobilmachung durch Präsident Selenskyj die Ausreise verboten ist.
Humanitäres Ankunftszentrum “Sport- und Fun-Halle”
- Adresse: Engerthstraße 267 – 269, 1020 Wien
- Öffnungszeiten: Rund um die Uhr, sieben Tage die Woche
Registrierungs- und Beratungszentrum
- Adresse: Austria Center Vienna, Bruno-Kreisky-Platz 1, 1220 Wien
- Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr (letzter Einlass 16 Uhr)
Das Referat für Adoptiv- und Pflegekinder der MA 11 sowie die Pflegekinderzentren wird die Eignung interessierter Familien prüfen und eine Einschulung übernehmen, und auch in der weiteren Betreuung unterstützen.
Weitere Informationen finden sich unter diesem Link.
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