Putin droht in Telefonat mit Macron und Scholz: Weitere Waffenlieferungen "gefährlich"
Dass der Präsident im Kreml ernst zu nehmen ist, hat er bereits mit der Invasion der Ukraine sowie dem Gas-Stopp für Polen und Bulgarien bewiesen. Jetzt drohte Wladimir Putin in einem Telefonat mit Frankreichs Premier Emmanuel Macron und dem deutschen Kanzler Olaf Scholz deutlichst: Weitere Waffenlieferungen an Kiew seien “gefährlich”.
Der Präsident der Russischen Föderation hatte aktuell ziemlich viele europäische Regierungschefs am Telefon: Zuerst Karl Nehammer am Freitag und jetzt auch noch Emmanuel Macron und Olaf Scholz.
Laut russischer Darstellung hätte Wladimir Putin (69) dieses aktuelle Telefonat für eine Klarstellung genutzt: Jede Fortsetzung der Waffenlieferungen an die Ukraine sei “gefährlich”. Dadurch bestehe das Risiko, dass sich in der Ukraine „die Situation weiter destabilisiert und die humanitäre Krise verschärft“, zitiert die “Welt” russische Quellen.
Moskau bereit zu neuen Verhandlungen
Nach Angaben der deutschen Regierung dauerte das Telefonat 80 Minuten und ging von Scholz und Macron aus. Dabei hätten der Bundeskanzler und der französische Präsident „auf einen sofortigen Waffenstillstand und einen Rückzug der russischen Truppen“ gedrängt.
Sie riefen den russischen Präsidenten zu „ernsthaften direkten Verhandlungen“ mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts auf. Putin betonte laut Kreml die Bereitschaft Moskaus, die „durch die Schuld Kiews“ eingefrorenen Verhandlungen über eine Lösung des Konflikts wieder aufzunehmen.
Gefahr, dass Deutschland zur Kriegspartei wird
Die aktuelle Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte durch Deutschland und Frankreich sei hochbrisant, bestätigte auch der Top-Analyst des Bundesheeres, Oberst Markus Reisner im eXXpress-Interview: So besteht durchaus das Risiko, dass diese Nationen völkerrechtlich als Kriegspartei gewertet werden, wenn sie ukrainische Truppen auf ihrem Staatsgebiet und von ihren Armeen an den neuen Waffensystemen – etwa an der Panzerhaubitze 2000 – ausbilden.
Ob der Kreml allerdings derzeit eine direkte Konfrontation mit einem NATO-Staat riskiert, ist fraglich: Diese weitere Eskalation würde zu einer Ausweitung des aktuellen Konflikts Russland mit der Ukraine zu einem umfassenden kontinentalen Krieg führen – mit allen dramatischen Folgen.
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