Putin ist schuld: Krieg in der Ukraine verzögert Suche nach Leben auf dem Mars
Gibt es Leben auf dem Mars? Auf die Antwort werden wir noch länger warten müssen. Schuld daran ist Wladimir Putin. Wegen des Krieges in der Ukraine musste die Europäische Weltraumorganisation (ESA) die Zusammenarbeit mit Russland auf Eis legen und All-Missionen verschieben.
Der ExoMars Rover hätte eigentlich in diesem Herbst starten sollen, erklärt Daniela Tirsch. Die Planetengeologin am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist Teil einer Arbeitsgruppe, die den Rover steuern und seine Daten auswerten soll. Die Mission wurde allerdings auf Eis gelegt, da die Europäische Weltraumorganisation (ESA) die Zusammenarbeit mit Russland eingestellt hat. “Wir heißen das gut und verstehen es, aber für uns ist es natürlich eine Katastrophe”, meinte Tirsch. Die Mission hätte nicht nur vom russischen Baikonur starten sollen, sondern Russland hätte auch die Landeplattform bereitgestellt. Sie schätze, dass das Programm nun in den Jahren 2028 bis 2030 starten könne – “dann vielleicht mit den Amerikanern”.
Wassereis an den Polen
Leben auf der Erde entstand vor 3,7 Milliarden Jahren. Besonders spannend sei, dass sich der Mars zur gleichen Zeit – so Befunde des Rovers Curiosity – ebenfalls von einer freundlicheren Seite gezeigt hat: Damals habe es erträgliche Temperaturen, ebenso wie “alle Bausteine, die für die Entstehung von Leben wichtig sind”, auf dem Mars gegeben, sagte Tirsch. Der Zustand habe allerdings nicht lange angehalten.
Könnte dabei auch Leben auf dem Mars entstanden seien? Spekulieren will die Planetengeologin nicht. Auf der Erde habe es ab der Entstehung des ersten Lebens jedenfalls zwei Milliarden Jahre gedauert, bis sich mehrzellige Organismen bildeten. Der Mars sei zu diesem Zeitpunkt “schon längst eine trockene Eiswüste” gewesen, dass sich dort mehr als fossile Mikroorganismen finden könnten, sei also unwahrscheinlich.
In den ersten 500 Millionen Jahren hätte der Mars ein “ziemlich gutes Magnetfeld” besessen, das jetzt kaum mehr messbar sei. Ohne Magnetfeld sei die Atmosphäre nicht vor der Abtragung durch Sonnenwind geschützt, und wenn die Atmosphäre zu dünn sei, sei flüssiges Wasser auf der Oberfläche nicht mehr möglich. Wassereis schmelze am Mars bei Plusgraden nicht, sondern verdampfe sofort. “Ohne Wasser, kein Leben”, so Tirsch. Wassereis gibt es allerdings an den Polen.
Wenn, dann in der Tiefe
Landet der ExoMars Rover auf unserem Nachbarplaneten, soll er mithilfe eines auf bis zu zwei Meter verlängerbaren Bohrers Proben entnehmen. Tirsch geht davon aus, dass es wegen dem fehlenden Schutz vor Strahlung auf der Marsoberfläche keine Biosignaturen mehr gibt: “Wenn wir überhaupt etwas finden wollen, müssen wir in die Tiefe gehen.” Man wolle in einer Region landen, in der es einmal ein Gewässer gab. Proben sollen schließlich vor Ort zerkleinert und analysiert werden.
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