Putins Krieg: Russische Truppen erobern Kharkiv, die zweitgrößte Stadt der Ukraine
Zwei Tage länger als geplant musste die russische Armee um Kharkiv kämpfen, jetzt dürften Putins Truppen aber die 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt eingenommen haben: Augenzeugen filmen russische Armeefahrzeuge auf den Straßen der zweitgrößten Stadt der Ukraine.
Stundenlang war schweres Artilleriefeuer in der Nacht auf heute bei Kharkiv zu hören, beschreiben Korrespondenten und Augenzeugen die Vorbereitung für den Einmarsch der russischen Truppen in die Millionenstadt Kharkiv
“Es gibt einen Durchbruch im Zentrum der Stadt”, teilte die Stadtverwaltung von Charkiw nach Angaben des Onlinemediums “Kyiv Independent” mit. Die Bewohner der Stadt wurden aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben. Der Gouverneur der Region, Oleh Sinegubow, erklärte, ukrainische Streitkräfte versuchten, die russischen Soldaten zurückzudrängen.
Den Behördenangaben zufolge hatten die russischen Truppen keine schweren Waffen bei ihrem Vorstoß. Auf Videos, die von dem Innenministeriumsberater Anton Heraschtschenko und dem staatliche Dienst für Sonderkommunikation und Informationsschutz im Internet veröffentlicht wurden, waren mehrere leichte Militärfahrzeuge auf einer Straße und ein brennender Panzer zu sehen. Der Durchbruch ereignete sich nach einer Nacht heftiger Kämpfe um die zweitgrößte Stadt der Ukraine.
Gaspipeline bei Charkiw explodiert, Treibstofflager in Kiew brennt und Granaten auf Atommülllager abgefeuert
In der Nähe Charkiws war dabei auch eine Gaspipeline explodiert. Sie soll von der russischen Armee in die Luft gejagt worden sein.Unklar war, ob es sich bei der Leitung um eine regionale Erdgasleitung oder um einen Teil der aus Russland nach Europa führenden Leitungen handelt.
Auch in Kiew wurden in der Nacht zu Sonntag im Zuge heftiger Kämpfe ein Treibstoffdepot und ein Atommüllager unter Beschuss geraten sein. Das Lager mit radioaktiven Abfällen des Unternehmens Radon soll von russischen Granaten getroffen worden sein, wie der Sender Kanal 24 und andere Medien meldeten. Nach ersten Messungen bestehe “keine Bedrohung für die Bevölkerung außerhalb der Schutzzone”, hieß es.
In Kiew sorgte indes die Attacke auf ein Treibstoffdepot für Panik: Dieses war nach ukrainischen Angaben von mehreren Raketen getroffen und in Brand gesetzt worden, die durch die Explosionen entstandenen Flammen waren so riesig und hell, dass sie von Nahem wie ein Sonnenaufgang wirkten und Angst vor einem möglichen Atomangriff schürten. Wegen der anhaltenden Kämpfe konnten Feuerwehren nicht zum Löschen vorrücken. Der Feuerschein war nach Berichten von Augenzeugen am nächtlichen Himmel über Kiew sichtbar.
russians blowed gas pipeline in Kharkiv, oil storage in Kyiv, are in control of Chernobyl. the dictator is absolutely insane. the wind will bring the dangerous materials around the Europe and to his own country. we all breathe same air and you think its still only bout ukraine? pic.twitter.com/NCqowauPf6
— eloise 🇺🇦 (@watermelon_nou) February 27, 2022
‼️Just now a missile hit was inflicted on the Vasilkov
— Stratcom Centre UA (@StratcomCentre) February 26, 2022
oil depot of the BRSM company. The environmental damage is enormous!#StopPutin #RussiaInvadedUkraine pic.twitter.com/x3Xo7MaxRN
Weiter Straßenkämpfe in Kharkiv
Trotz des Durchbruchs der russischen Truppen in Kharkiv zeigen sich die Ukrainer weiter wehrhaft. Es komme zu Straßenkämpfen, vermeldetet Gouverneur Sinehubow. Videos zeigen, wie russische Soldaten beim Einmarsch in die Stadt unter Feuer kommen und offensichtlich von den Schüssen überrascht werden:
#Russian troops entering #Kharkiv came under fire. Are they asking themselves why Russian-speaking population there instead of rushing to welcome them are firing at them? #russianinvasion video from Telegram realnaya voyna pic.twitter.com/3RlaSUDbyi
— Abdujalil A (@abdujalil) February 27, 2022
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