Aufgeflogen: Schutzmasken für Kinder sind völlig ungeeignet
Auch aus dem Schulalltag sind Masken nicht mehr wegzudenken. Immer mehr „FFP2-Kindermasken“ sind im Umlauf. Doch die meisten davon erfüllen nicht einmal Standards für Erwachsene und rauben den Kindern oft die Luft zum Atmen.
Die Norm schreibt klare Kriterien für FFP2-Erwachsenenmasken vor, für Kindermasken gibt es sie nicht. Klar ist aber: Kinder haben in der Regel eine weniger kräftige Atmung als gesunde Erwachsene, und oft nur rund die Hälfte von deren Lungenvolumen.
Im Test von „FFP2-Kindermasken“ hatten die Prüfer sechs- bis zwölfjährige Schulkinder im Blick. Nach fachlicher Beratung durch Experten hatten sie als Anforderung an die FFP2-Kindermasken einen etwa halb so hohen Atemwiderstand festgelegt, wie er für Erwachsenenmasken erlaubt ist. Doch von den aktuell geprüften Masken im Mini-Format kam keine in die Nähe der niedrigeren Werte. Der Atemwiderstand lag bei ihnen im Bereich von Erwachsenenmasken.
Nicht einmal die Grenzwerte für Erwachsene werden eingehalten
Viele von ihnen hielten nicht einmal die Standard-Grenzwerte ein, wären also nicht einmal für Erwachsene akzeptabel. Da die Experten den hohen Atemwiderstand als K.o.-Kriterium für Kindermasken sehen, haben sie nicht einmal weiter überprüft, ob diese Masken gut passen oder filtern.
Übrigens, „FFP2-Kindermasken“ dürfte es per se gar nicht geben: Der FFP2-Standard stammt eigentlich aus dem Arbeitsschutz und ist für unsere Kleinsten gar nicht vorgesehen. Trotzdem ließen sich mühelos FFP2-Kindermasken im Handel finden, die teilweise sogar die sogenannte CE-Kennzeichnung trügen, kritisiert Stiftung Warentest.
Von den 16 getesteten Masken verpassten die Prüfer jedenfalls gleich 15 Exemplaren das Fazit „wenig geeignet“.
Lange Tragedauer ist ein Problem
Und noch ein großes Problem aus dem Schulalltag: Spätestens nach 75 Minuten Tragedauer sollten sogar Erwachsene bei FFP2-Masken eine 30-minütige Pause einlegen, Kinder erst recht. Solche Pausen gibt der Stundenplan aber einfach nicht her. Fazit: Für den Schulalltag seien OP-Masken die bessere Wahl.
Das empfehlen die Experten
Für längere Einsätze:
Für den Schultag sind OP-Masken beziehungsweise ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz (MNS) die bessere Wahl. Durch sie können Kinder gut atmen, und sich zumindest gegenseitig schützen. Beim langen Tragen dieser Masken drohen keine Schäden. Für die Hygiene: Maske mindestens täglich wechseln.
Bei Vorerkrankungen:
Haben Kinder Vorerkrankungen der Atemwege oder ein schwaches Immunsystem, sollten Eltern mit dem behandelndem Arzt abklären, welcher Mundschutz sinnvoll ist.
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