Schweres Erdbeben in der Türkei und Syrien: Mehr als 2300 Tote und 8500 Verletzte
Zwei starke Erdbeben überraschten in der Nacht auf heute die Menschen im türkisch-syrischen Grenzgebiet: Erschütterungen im Ausmaß von 7,8 der Richter-Skala verursachte massive Schäden, zahlreiche Menschen dürften unter eingestürzten Gebäuden verschüttet sein. Die Rettungsmaßnahmen laufen.
Das Ausmaß der Katastrophe ist aktuell noch nicht absehbar. Zwei heftige Erdbeben der Stärke 7,4 und 7,9 haben kurz nacheinander am frühen Montagmorgen den Südosten der Türkei erschüttert. Das Epizentrum lag nach Angaben des Geoforschungszentrums Potsdam in beiden Fällen nahe der Millionenstadt Gaziantep unweit der Grenze zu Syrien. Demnach ereigneten sich die Beben gegen 4.17 Uhr (Ortszeit/2.17 Uhr MEZ) und 4.28 Uhr (Ortszeit/2.28 Uhr MEZ) in einer Tiefe von zehn Kilometern.
Mindestens 2500 Menschen starben, mehr als 13.500 Menschen wurden nach bisherigen Informationen in der Türkei und in Syrien verletzt.
Erdogan rief einwöchige Staatstrauer aus
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat nun eine einwöchige Staatstrauer ausgerufen. Flaggen aller Vertretungen im In- und Ausland sollen dafür bis Sonntag auf halbmast wehen, wie es auf dem Twitter-Account des Präsidenten hieß.
Ersten Augenzeugenberichten in sozialen Medien zufolge stürzten im syrischen Grenzgebiet Gebäude ein, Menschen wurden unter Trümmern begraben. Es kam in der Folge zu mehreren starken Nachbeben. Laut der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur SANA stürzten in zahlreichen Städten Gebäude ein. Fotos zeigten, wie Rettungsteams Menschen auf Tragbahren wegtrugen. Der Leiter des Nationalen Erdbebenzentrums, Raed Ahmed, sagte laut SANA, dies sei das stärkste Beben in Syrien seit 1995.
Extreme Kälte im Erdbebengebiet
In der Türkei sind laut Innenminister Süleyman Soylu mehrere Provinzen im Südosten des Landes betroffen, dort seien Gebäude eingestürzt, es gebe Tote. Rettungsteams aus dem ganzen Land würden zusammengezogen. Ein Reporter der Nachrichtenagentur DHA berichtete, Menschen in der Provinz Kahramanmaras hätten in Panik ihre Häuser verlassen. Im Südosten der Türkei ist es zurzeit sehr kalt, teilweise liegt Schnee.
“Wir hoffen, dass wir diese Katastrophe gemeinsam in kürzester Zeit und mit möglichst geringem Schaden überstehen”, so Erdogan.
Die Türkei wird immer wieder von schweren Erdbeben erschüttert. Dort grenzen zwei der größten Kontinentalplatten aneinander: die afrikanische und die eurasische. Der größte Teil der türkischen Bevölkerung lebt faktisch in ständiger Erdbebengefahr.
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