Sensation: Pfizer-Pille reduziert Risiko eines schweren Verlaufs deutlich
Die Ergebnisse einer klinischen Studie lösen internationale Begeisterung aus: Die neue antivirale Pille von Pfizer senkt demnach die Wahrscheinlichkeit des Todes oder eines Klinikaufenthalts um 89 Prozent. Manche sprechen von einem “Wendepunkt”. Nun hofft man auf eine rasche Zulassung.
Eine neue Corona-Pille des Herstellers Pfizer verhindert einer klinischen Studie zufolge schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatienten – und das sehr erfolgreich. Pfizer spricht von einer “überwältigenden Wirksamkeit”. Das oral einzunehmende, antivirale Medikament habe im Fall einer Zulassung das Potenzial, “das Leben von Patienten zu retten, den Schweregrad von Covid-19-Infektionen zu verringern und bis zu neun von zehn Krankenhausaufenthalten zu vermeiden”. Das Unternehmen plane nun, die Daten für eine Notfallzulassung baldmöglichst bei der Arzneimittelbehörde FDA einzureichen.
Britischer Gesundheitsminister: "unglaubliche Ergebnisse"
US-Präsident Joe Biden kündigte an, die USA hätten Millionen Einheiten des Medikaments reserviert, obwohl es noch nicht offiziell zugelassen ist. Auch Großbritannien sicherte sich erste Chargen der Arznei. “Falls die (Arzneimittelbehörde) FDA das zulässt, können wir bald Pillen haben, mit denen Infizierte behandelt werden können”, sagte Biden. “Die Therapie wird ein weiteres Instrument in unserem Werkzeugkasten sein, um die Menschen vor den schlimmsten Auswirkungen der Pandemie zu schützen.” Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid sprach von “unglaublichen Ergebnissen” der Pfizer-Studie. Ein US-Regierungsvertreter sagte, zusammen mit der Freigabe von Impfstoffen für Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren könne die Pfizer-Pille ein Wendepunkt im Kampf gegen Corona sein.
Die Pille mit dem Namen Paxlovid habe die Wahrscheinlichkeit von Krankenhauseinweisungen oder Tod bei einer Coronavirus-Infektion bei Risikopatienten um 89 Prozent gesenkt, erklärte der Konzern am Freitag. Die Zahlen basieren auf einer Studie mit mehr als 1200 Erwachsenen, die sich mit dem Coronavirus infizierten und ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf hatten. Sie erhielten nach Auftreten von Krankheitssymptomen fünf Tage lang alle zwölf Stunden die Pfizer-Pille oder ein Placebo.
Pfizer-Chef Albert Bourla spricht von "bahnbrechender Entwicklung"
Bei den Patienten, bei denen die Behandlung innerhalb von drei Tagen nach Auftreten der Krankheitssymptome begann, senkte das antivirale Medikament das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todes laut Pfizer um 89 Prozent. “Ähnliche” Ergebnisse gab es, wenn die Behandlung in den fünf Tagen nach Auftreten der Symptome begann. In der Gruppe, die das Medikament erhielt, gab es keinen Todesfall. In der Kontrollgruppe starben zehn Menschen.
Pfizer-Chef Albert Bourla sprach von einer “bahnbrechenden Entwicklung” im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die Daten würden nahelegen, dass das Medikament “das Potenzial hat, das Leben von Patienten zu retten, die Schwere von Covid-19-Infektionen zu mindern und bis zu neun von zehn Krankenhauseinweisungen zu verhindern”.
Millionen Pillen bis Ende 2022 geplant
Corona-Medikamente gelten als wichtige Ergänzung zu Impfstoffen. Pfizer produziert zusammen mit dem deutschen Unternehmen Biontech den Corona-Impfstoff Comirnaty, der in zahlreichen Ländern eingesetzt wird.
Bis Ende 2022 will Pfizer Millionen Pillen produzieren. Die Aktien des Arzneimittelherstellers reagierten an der Wall Street mit einem Kurssprung und verteuerten sich um acht Prozent auf 47,38 Dollar, Anteilsscheine von Konkurrenten gaben deutlich nach. Aber auch Aktien von Fluggesellschaften und Kreuzfahrt-Unternehmen legten in der Hoffnung auf ein wirksames Corona-Medikament zu. (APA/Red)
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Die auf 1 Jahr bedingten Marktzulassungen für die Covid19 Impfstoffe laufen mit 12/2021 bzw. 01/2022 aus. Eine Verlängerung wurde beantragt.
Rechtzeitig kommt – erneut von Pfizer – eine Pille auf den Markt, um die “Spritze” oral einnehmen zu können – damit auch die Zögerer und Zauderer sicher vor Covid sind. Und ein “Tabletterl” für die Alten, Jugendlichen, Kinder…(sieht nicht so schlimm aus wie eine Spritze und tut nicht vor allem den Kindern nicht weh) – ohne zwingende Anwesenheit eines Arztes – lässt sich allemal leichter als eine Spritze “schlucken”.