Super-Yacht „flüchtet“: Oligarch vera… deutsche Behörden
Die „Russen-Yacht“ Solandge hat am frühen Mittwochmorgen den Hamburger Hafen verlassen. Die Flucht soll durch einen Wechsel des Eigentümers gelungen sein. Warum die Yacht den Hafen dennoch so einfach verlassen durfte, ist unklar.
Der ursprünglich als Eigner der Yacht eingetragene Oligarch Suleyman Abusaidovich Kerimov (56) soll nicht mehr der Besitzer sein. Seit dem Kriegsausbruch steht er auf der EU-Sanktionsliste russischer Oligarchen. Durch einen Eignerwechsel soll die Yacht dem Oligarchen genommen worden sein. Demnach soll der neue Chef der Yacht nun der Saudi-Prinz „Muqrin bin Abdulaziz“ sein.
Kein Einzelfall
Ob die Yacht nun wirklich noch dem sanktionierten Oligarchen gehört, bleibt unklar. Seine Reichtümer von schätzungsweise 8,9 Milliarden Euro sollen teilweise eingefroren worden sein.
Die Solandge war aber nicht die einzige in Hamburg vor Anker liegende Yacht eines russischen Oligarchen. In den vergangenen Tagen erst wurden Besitzverhältnisse der Super-Yacht „Dilbar“ geklärt. Diese soll Ermittlungen zufolge der Schwester des sanktionierten Oligarchen „Alischer Usmanow“ gehören. Durch die Erkenntnisse der Ermittler konnte der Oligarch der Sanktionsliste hinzugefügt und die Yacht angekettet werden. Darüber hinaus soll noch eine weitere Yacht russischen Besitzes im Hamburger Hafen schlummern, heißt es.
Am frühen Morgen hat die Megajacht Solandge den Hamburger Hafen verlassen. Sie soll, anders als vielfach berichtet, keinem sanktionierten Oligarchen gehören, sondern einem Mitglied des saudischen Königshauses. #Taskforce #Sanktionen #Yacht #Solandge 1/3 https://t.co/i6ipRi67s9
— Philipp Eckstein (@PhilippEckstein) April 13, 2022
Kommentare
Derartige Enteignungen ohne nachweisliche Kriegsbeteiligung im Sinne von Menschenrechtsverletzungen sind kriminell und hebeln die demokratischen Grundfesten aus. Oder diese Staaten sind indirekt in den Krieg mit Russland eingetreten. Dann ist eine Enteignung als Kriegshandlung zu werten. Als Kriegshandlung können auch Waffenlieferungen an die Ukraine interpretiert werden, auch wenn die Nato gebetsmühlenartig versichert, einen Krieg mit Russland nicht zu wollen. Das ist total widersprüchlich. Viele Natostaaten verhalten sich mit den Waffenlieferungen und Enteignungen de facto wie kriegsführende Staaten, nur etwas schaumgebremst. Die Nato spielt dabei mit dem Feuer: sollte dadurch Russland in die Defensive gedrängt werden, erwarte ich den Einsatz massiverer Waffen durch Russland mit Attacken auf Russland-unfreundliche europäische Staaten. Wenn dann die Nato zurückschlägt, haben wir den 3. Weltkrieg mit atomarer Auseinandersetzung, v.a. in Europa, die USA werden weitgehend verschont bleiben. Ich glaube nicht, dass die Aussage von Selensky und Klitschko “wenn wir fallen, fallt auch ihr” richtig ist. Viel wahrscheinlicher ist es, wenn Russland fällt, fallen auch wir, weil dann der 3. Weltkrieg zwangsläufig ausbricht.
Das war alles vor dem Krieg. Jetzt sind wir aber im Krieg.