Traum vom Eigenheim: Finanzminister Brunner will Grunderwerbssteuer abschaffen
Junge Menschen und Familien sollen sich in Österreich wieder ein eigenes Zuhause leisten können. Finanzminister Magnus Bunner (ÖVP) will dafür die Grunderwerbsteuer auf das erste Eigenheim abschaffen. Damit wolle er jungen Menschen und Familien den Erwerb von Eigentum erleichtern.
Der Finanzminister kann sich vorstellen, dass die Grunderwerbsteuer auf das erste Eigenheim bis zu einer bestimmten Größenordnung – zum Beispiel 500.000 Euro – erlassen wird. Auch andere Gebühren wie zum Beispiel die Grundbucheintragsgebühr wäre zu diskutieren, um Menschen eben den Erwerb eines Eigenheims erleichtern zu können, sagte Brunner gegenüber dem ORF-Vorarlberg.
Wallner: "Unerträglich hohe Preise"
Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) forderte im Dezember bereits das Aus für die Grunderwerbsteuer bei der Schaffung des ersten Eigentums und für die Eintragsgebühr ins Grundbuch. „Wir haben einfach unerträglich hohe Preise“, sagte er im Interview mit der APA. Für junge Familien in Westösterreich sei Eigentum dadurch kaum finanzierbar, kritisiert er.
Kommentare
Ja das soll für politiker sein die anderen können sich das nicht mehr leisten
Mit der Abschaffung der Grundsteuer würde Österreich, im Gegensatz zu Deutschland, zum “Häuslebauerparadies” werden, wenn man mal von den übrigen Kosten absieht, die aber mit Sicherheit den größten Anteil am Hausbau ausmachen dürften.
In Deutschland beträgt die Grunderwerbssteuer grundsätzlich 3,5%, aber nur mehr theoretisch. Denn seit 1. September 2006 dürfen die Bundesländer den Steuersatz hiervon abweichend festlegen. Bis auf zwei Bundesländer, nämlich Bayern und Sachsen, haben alle anderen davon Gebrauch gemacht und den Steuersatz auf bis zu 6,5 Prozent angehoben.
Allerdings enthält dieses Gesetz eine Spezialität unserer “Ganoven im Nadelstreifen”, die sich selber als christlich bzw. konservativ bezeichnen. Diese “Spezialität” besteht darin, daß Grundstücksbeteiligungsgesellschaften nur dann Grunderwerbssteuern zahlen müssen, wenn der anteilige Besitz 95% oder größer ist! Das führt dazu, daß kleine Häuslebauer bei Erwerb auf jeden Fall Grunderwerbssteuer zahlen müssen, während Banken, Versicherungen und (große) “Stiftungen” bei Erwerb über Grundstücksbeteiligungs mit einem Anteil von weniger als 95% steuerfrei bleiben!
Das ist ein Paradebeispiel für “konservative Politik” in Deutschland und warum die Immobilienpreise in Deutschland explodiert sind!
Selbst (kleine) Landwirte, die ihre Betriebe erweitern wollen, geraten dadurch gegenüber Banken und Versicherungen, die ihr Kapital in Ackerland und Waldflächen anlegen, chancenlos in’s Hintertreffen und damit auch die ökologische Landwirtschaft!