Trotz hoher Corona-Zahlen: Ungarn öffnet Schulen und Kindergärten
Trotz einer hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen öffnen an diesem Montag in Ungarn Kindergärten und Volksschulen wieder. Angesichts jüngster Bedenken vieler Eltern, Ärzte und Lehrer hat die Regierung ihre Entscheidung abgeschwächt: Eltern steht es frei zu entscheiden, ob sie ihre Kinder in Betreuung oder Unterricht schicken.
Mit aktuell 861 Neu-Infektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 14 Tagen ist Ungarn europaweit besonders hart von der Pandemie betroffen. Ministerpräsident Viktor Orban hatte am Freitag selbst Zweifel geäußert, ob die Öffnung von Schulen in die Zeit passe. Er berief sich jedoch auf eine Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Regierungskritische Medien äußerten Zweifel, dass es eine solche Empfehlung gibt. In der Umfrage eines Elternverbands waren 76,3 Prozent von 85.000 befragten Eltern gegen die Öffnung. Auch Ärztekammer sowie Gewerkschaften von Lehrern und Ärzten lehnen sie ab.
Ungarn verweist auf Impf-Fortschritt
Die Regierung hatte die Öffnungen damit gerechtfertigt, dass bereits mehr als drei Millionen Ungarn gegen das Virus geimpft seien, insbesondere auch Lehrer. Das Nachrichtenportal 24.hu rechnete hingegen vor, dass in dem Zehn-Millionen-Einwohner-Land vor allem ältere Menschen und Risikopatienten eine Spritze bekommen hätten. (APA)
Kommentare