Tweet des Tages: Wie die Jamaika-Koalition in Deutschland gelingt
Jamaika aus Union, Grünen und FDP scheint auf den ersten Blick unwahrscheinlich, auf den zweiten auch wieder nicht. Denn eigentlich müssen sich in inhaltlichen Fragen ja nur zwei Parteien einig werden, findet Bestsellerautor und Kolumnist Rainer Zitelmann.
Viele tippen auf Rot-Schwarz in Deutschland. Dreier-Koalitionen sind schwierig. Im Fall einer Ampel-Koalition (Rot-Grün-Gelb) müssten sich die Liberalen verbiegen. Sie haben sich aber nach den Bundestagswahlen 2017 schon gegen Jamaika (Schwarz-Grün-Gelb) unter Merkel gewehrt. Warum sollten sie jetzt mit zwei Linksparteien noch mehr Zugeständnisse machen? Das Schreckgespenst namens “Rot-Rot-Grün” gibt es ja nicht mehr. Umgekehrt erscheint Jamaika letztlich als Wunschvorstellung gewisser liberal-konservativer Kreise: Warum sollten die Grünen dem Zweitplatzierten – der Union – zum Kanzleramt verhelfen? Das grenzt doch dast an linken Verrat.
Doch möglicherweise ist Jamaika nicht ganz so kompliziert, wie manche meinen. Denn letztlich müssen sich hier nur zwei Parteien in inhaltlichen Fragen einigen – die dritte kann dann schlicht ihren Segen zum Pakt geben. Mit den Worten des Bestsellerautors, Soziologen und Kolumnisten Rainer Zitelmann: “Falls es doch zu Jamaika kommt, genügt es, wenn #FDP und #Grüne sprechen. Oder kennen Sie irgendeinen inhaltlichen Punkt der CDU/CSU, der sich nicht im Programm der FDP oder der Grünen findet?”
Falls es doch zu Jamaika kommt, genügt es, wenn #FDP und #Grüne sprechen. Oder kennen Sie irgendeinen inhaltlichen Punkt der CDU/CSU, der sich nicht im Programm der FDP oder der Grünen findet? (Höchstens bei der CSU, wenn die wieder mit Ideen wie Maut, Mütterrente etc. kommen).
— Dr. Dr. Rainer Zitelmann (@RZitelmann) October 1, 2021
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