Überraschender Rücktritt in Neuseeland: Jacinda Ardern fehlt Kraft zum Weitermachen
Politisches Beben in Neuseeland. Sie habe nicht mehr genug Kraft für den Job und wolle sich ihrer Familie widmen: Jacinda Ardern (42) gibt ihren Posten als neuseeländische Premierministerin ab. Der 7. Februar wird ihr letzter Tag als Regierungschefin sein.
Jacinda Ardern, die äußerst populäre Regierungschefin von Neuseeland, hat überraschend ihren Rücktritt angekündigt. Am 7. Februar werde sie den Posten aufgeben, sagte sie am Donnerstagvormittag unter Tränen. „Premierministerin zu sein, war die größte Ehre meines Lebens.“
Sie habe gehofft, die Kraft zu finden, den Job weiterzumachen, „aber es ist mir nicht gelungen“. Hinter ihrer Entscheidung verberge sich kein geheimer Skandal, sagte Ardern. „Ich bin menschlich. Wir geben so viel wir können, solange wir können – und dann ist es an der Zeit. Und für mich ist es Zeit.“
Arderns Nachfolger wird am Sonntag bestimmt
Am Sonntag soll nun bei einer Wahl entschieden werden, wer Arderns Labour-Partei künftig anführen und damit Regierungschef oder Regierungschefin wird. Zudem kündigte Ardern die nächsten Parlamentswahlen für den 14. Oktober an. Mit einem so privilegierten Job wie dem ihren gehe eine hohe Verantwortung einher, sagte Ardern. „Die Verantwortung zu wissen, wann Sie die richtige Person zum Führen sind – und auch, wann Sie es nicht sind.“
Ihre Familie habe sie in ihrer Entscheidung unterstützt – ihr Partner Clarke Gayford saß während der Rede im Saal. Das Paar hat eine junge Tochter. An die beiden gerichtet, sagte Ardern: „Neve, Mama freut sich schon darauf, dabei zu sein, wenn du nächstes Jahr in die Schule gehst. Und Clarke, lass uns heiraten.“ Ardern ist 42 Jahre alt und war 37, als sie Premierministerin wurde – damals galt sie als eine der jüngsten Frauen weltweit an der Spitze einer Regierung.
Ardern errang historischen Sieg mit Labour
Im Oktober 2020 wurde Jacinda Ardern für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Labour errang dabei einen historischen Sieg: Zum ersten Mal seit Einführung des derzeit gültigen Wahlrechts im Jahr 1996 gewann eine Partei in dem Pazifikstaat die absolute Mehrheit. In jüngsten Umfragen lag Labour allerdings hinter der konservativen National-Partei von Oppositionsführer Christopher Luxon.
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