Wegen Johnson: Zwei britische Minister legen Ämter nieder
Aus Protest gegen Boris Johnson sind am heutigen Dienstag sowohl Finanzminister Rishi Sunak als auch Gesundheitsminister Sajid Javid zurückgetreten. Trotzdem knapp gewonnen parteiinternen Misstrauensvotum steigt nun der Druck auf den britischen Premierminister erneut an.
Begleitet von scharfer Kritik an Premier Boris Johnson haben Finanzminister Rishi Sunak und Gesundheitsminister Sajid Javid ihre Ämter niedergelegt. Er habe das Vertrauen in den Regierungschef verloren, so Javid in seinem am Dienstagabend veröffentlichten Rücktrittsschreiben. Unter Johnsons Führung werde die Konservative Partei von der Öffentlichkeit weder als wertegeleitet angesehen noch diene sie dem nationalen Interesse.
"Führung wird sich unter Johnson nicht ändern"
Auch nach dem parteiinternen Misstrauensvotum, das Johnson kürzlich knapp gewann, habe der Premierminister keinen Kurswandel eingeleitet. “Mir ist klar, dass sich diese Situation unter Ihrer Führung nicht ändern wird”, schrieb Javid.
Finanzminister Sunak betonte, er sei immer loyal zu Johnson gewesen. “Aber die Öffentlichkeit erwartet zu Recht, dass die Regierung richtig, kompetent und ernsthaft handelt.” Der Sender Sky News zitierte ein namentlich nicht genanntes Regierungsmitglied, dass Johnson nun kaum noch im Amt zu halten sei.
Druck auf Johnson steig deutlich an
Der Druck auf den Premier hatte zuletzt wegen des Skandals um sexuelle Belästigung durch ein führendes Tory-Fraktionsmitglied wieder deutlich zugenommen. Der Premier entschuldigte sich am Abend und sagte, die Berufung von Chris Pincher zum Vize-Whip sei ein Fehler gewesen. Er habe in dem Fall aber nicht gelogen, betonte Johnson.
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