"Wie in Nordkorea": ZDF-Clown Böhmermann zeigt Politiker als RAF-Terroristen
Wie geschmacklos darf Satire sein? Der Hof-Comedian des öffentlich-rechtlichen ZDF ließ FDP-Politiker und andere nicht-linke Persönlichkeiten auf eine Fahndungsliste setzen. Diese erinnert stark an jene Briefe, die vor Jahrzehnten bei der Ergreifung der linksradikalen Mörderbande RAF helfen sollten.
Auf Twitter hagelt es Kritik gegen das neueste Posting des öffentlich-rechtlichen Satirikers Jan Böhmermann. Dieser veröffentlichte am Freitag eine “Fahndungsliste”, auf der sich ausschließlich liberale Journalisten, Ärzte und FDP-Politiker befinden. Neben dem Chef der liberalen Regierungspartei und Finanzminister, Christian Lindner, steht auch Journalistin Nena Schink und sogar der regierungskritische Virologe Hendrick Streek auf der Fahndungsliste.
Liberale werden als "Gewalttäter" bezeichnet
Der Anlass für die Spaß-Fahndung ist unklar. Über den Bildern der Gesuchten steht: “Wegen Beteiligung an staatsfeindlichem Aktivismus, Bildung einer kriminellen Vereinigung, gemeinschaftlicher Vorbereitung schwerer staats- und menschengefährdender Straftaten und anderen Straftaten werden steckbrieflich gesucht”. Unter den Fahndungsbildern der Liberalen steht abschließend: “Vorsicht! Diese Gewalttäter machen unter Umständen von ihrem Jagdschein rücksichtslos Gebrauch!”
Staatsfernsehen stellt politisch unpassende Journalisten und Politiker als Terroristen dar. Russland, Nordkorea? Nein Deutschland.
— Heimo Lepuschitz (@heimolepuschitz) November 25, 2022
Konsequenzen @ZDF? pic.twitter.com/CGVsPn1e3G
Kritik hagelt es im In- und Ausland. Der Politikberater Heimo Lepuschitz kommentierte das Posting wie folgt: “Staatsfernsehen stellt politisch unpassende Journalisten und Politiker als Terroristen dar. Russland, Nordkorea? Nein Deutschland.” Ein anderer Benutzer schreibt: “Die haben jegliche Berufsethik verloren oder am Altar des politischen Totalitarismus und linken Extremismus geopfert.”
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