Wohnkonzern Vonovia dreht des Nachts die Heizungen hinunter – um Gas zu sparen
Zwischen 23.00 und 6.00 Uhr soll die Raumtemperatur nur mehr 17 Grad haben. Das hat Deutschlands größter Wohnkonzern Vonovia beschlossen. In Österreich gehören die Buwog und conwert zu Vonovia.
Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia will die Heizungstemperatur der Gas-Zentralheizungen in der Nacht absenken. Das soll den Gasverbrauch verringern. Die Leistung werde zwischen 23.00 und 6.00 Uhr auf 17 Grad Raumtemperatur reduziert, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Tagsüber werde wie gewohnt geheizt. Auch die Warmwasserversorgung sei von diesem Schritt nicht betroffen. Hier gebe es keine Einschränkungen beim Duschen oder Baden.
8 Prozent des Heizaufwands einsparen
Die Umstellung der Heiztemperatur soll vor Beginn der Heizperiode erfolgen. In einem Mieteraushang betonte Vonovia, das Unternehmen wolle mit diesem Schritt als verantwortungsvoller Vermieter dazu beitragen, Gas einzusparen und die Heizkosten zu begrenzen. Durch die Nachtabsenkung würden bis zu 8 Prozent des Heizaufwands eingespart.
Vonovia besitzt mehr als 550.000 Wohnungen in Deutschland, Schweden und Österreich. Hinzu kommen rund 72.500 verwaltete Wohnungen. In Österreich gehören die Buwog und conwert, deren Immobilien in der Buwog aufgehen, zu Vonovia. Eine Buwog-Sprecherin versicherte, dass eine solche Temperaturabsenkung in Österreich nicht vorgesehen sei.
Kommentare
Und dann erkälten sich wieder alle und dann heisst es, dass Corona wieder auf dem Vormarsch ist, wenn alle husten und rotzen.
Nächtliche Absenkung auf 17° sollte bzgl. Wohnkomfort kein Problem sein, da es ohnehin etwa 1 Stunde dauert, bis die Absenkung spürbar wird. Ob diese Maßnahme aber 8% Einsparung bringen wird, wage ich zu bezweifeln, da ja am nächsten Morgen das Heizwasser länger aufgeheizt werden muss, um die eingestellte Raumtemperatur zu erreichen. Die Absenkungszeit von 7 Stunden ist meiner Meinung nach zu kurz. Sie reicht zwar, dass das Heizwasser auskühlt, aber es muss zu früh wieder voll aufgeheizt werden. Ohne gleichzeitige Tagesabsenkung auf 20° wird der Spareffekt minimal sein. Im letzten Winter hatte ich tagsüber bereits auf 20° abgesenkt, im Spätwinter dann sogar auf 19,5°, nachts wie gehabt auf 18°. Das brachte eine Einsparung von -10° laut Jahresabrechnung, also für mich schon eine spürbare Geldeinsparung. Heuer senke ich wahrscheinlich tagsüber auf 19° ab. Diese weiteren Einsparungen werden sich damit auf wahrscheinlich höchstens weitere -5% belaufen. Ich hatte es ausprobiert: wenn die Differenz zwischen Tagestemperatur und Nachtemperatur zu groß war, gab es praktisch keine Einsparung, wie ich am nächsten Tagen am vermehrten Gasverbrauch für das Aufheizen gesehen hatte. Neben der Absenkung ist auch entscheidend, wie die Heizkurve eingestellt ist. Ich werde sie etwas flacher einstellen. Es ist zu bedenken: all das führt zu einem kälteren Wohnkomfort. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen; jede Absenkung tagsüber unterhalb von 21° um -0,5° ist spürbar! Wenn die Absenkung auf 19° im kommenden Winter kostenmäßig nicht reichen sollte, überlege ich eine Tagesabsenkung bis auf minimal 16° und werde einen Raum als Wärmezimmer mit einer 300 Watt Infrarotheizung (bekommt man ab 80,- Euro) machen. Als Zuheizung für einen auf 16° aufgeheizten Raum müssten 300 Watt reichen (Stromverbrauch in 10 Stunden 3 kWh). Wenn man sich für die Infrarotheizung eine Balkonfotovoltaik-Anlage als Komplettmodul von z.B. 600 Watt um etwa 1.000,- Euro anschafft – dafür benötigt man keinen Elektriker, alles fix und fertig verdrahtet -, kann man bei Schönwetter den Infrarotheizer mit Sonnenstrom betreiben. Jeder muss sich selbst durchrechnen, ob und ab wann sich die 1.000,- Investition rechnet. Ich denke ernsthaft daran und recherchiere zur Zeit. Eines muss man noch bedenken: wohnt man in einem Mehrparteienhaus, so kann man nur 45% der eigenen Heizkosten durch eigene Einsparungen erreichen. 55% zahlt man mit den anderen Bewohnern mit, auch wenn jede Wohnung eigene Zähler hat. Wenn nicht alle gleich viel sparen, ist man schnell der Blöde und zahlt am höheren Verbrauch anderer Bewohner mit!